(ots) - 5. Februar 2014 - Deutschlands TV-Manager sehen
einem möglichen Start des amerikanischen Film- und
Fernsehserien-Streamingdienstes Netflix hierzulande gelassen
entgegen. So glaubt der CEO von Sky Deutschland, Brian Sullivan,
nicht daran, dass Netflix die deutsche Fern-sehlandschaft umpflügen
würde. Gegenüber dem Business-Lifestyle-Magazin 'Business-Punk'
(Ausgabe 1/2014, EVT 6. Februar) erklärte Sullivan: "Ich kann mir
vorstellen, dass sie nach Deutschland kommen und auch ein bedeutender
Player werden könnten - aber das wird kein Selbstläufer, und es wird
sicherlich keinen Einfluss haben auf die Art und Weise unserer
Handelns." Es sei nicht leicht in einem Land, in dem der Fernsehmarkt
derart wohlverteilt ist und das Publikum sich seit Jahren der Idee
widersetzt, für TV-Programme extra zu bezahlen.
Auch der Online-Chef der Kölner Sendegruppe RTL, Matthias Büchs,
versichert gegenüber 'Business Punk', dass niemand bei RTL vor
Netflix zittere: "Das lineare Fernsehen hat eine langfristige
Verankerung im Alltag der Menschen." Und ergänzt: "Natürlich
überlegen wir uns, wie wir die Y-Titty-Generation kriegen, auch mit
Angeboten wie unserem Video-Portal Clipfish."
Klaus Goldhammer, der als Chef des Beratungsunternehmens Goldmedia
die Veränderungen im TV-Markt durch die Digitalisierung seit Jahren
verfolgt, vertritt eine andere Meinung: "Es kommt jetzt der
Kipppunkt." Deutschland sei zwar heute noch das letzte große Land auf
der Welt, in dem im großen Stil DVDs verliehen und verkauft werden,
aber immer mehr Content-Lieferanten drängten in den digitalen
Vertrieb, und Vertriebsfirmen versuchten den Content zu beherrschen.
"Das werden die Verteilungskämpfe der nächsten Jahre sein",
prophezeit Goldhammer.
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