(ots) - Russland-Koordinator Erler mahnt: In Sotschi
Balance halten zwischen Freiheit und Kontrolle
EU-Außenpolitiker Brok ruft zu politischen Stellungnahmen auf -
"Niemand will schlechte Beziehungen zu Russland" - Eröffnungsfeier
Osnabrück.- Der Russland-Koordinator der Bundesregierung, Gernot
Erler, erwartet, dass sich trotz aller Kritik von Umweltschützern und
Bürgerrechtlern die Mehrheit der Menschen in Russland mit den
Olympischen Winterspielen in Sotschi identifiziert. In einem Gespräch
mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) mahnte der
SPD-Politiker unmittelbar vor der Eröffnungsfeier an diesem Freitag
zugleich, "die Balance zwischen Freiheit auf der einen und Kontrolle
und Sicherheit auf der anderen Seite zu halten". Dies sei schwierig,
"und niemand kann sicher sein, dass das auch gelingt", sagte Erler
mit Blick auf den hohen Sicherheitsaufwand während des
Sportspektakels. Erler kritisierte ferner, dass es schwere Eingriffe
in die Natur gegeben habe. Es wäre wichtig zu wissen, "ob auch
Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen sind".
Der EU-Politiker Elmar Brok (CDU) rief die politischen Gäste der
Spiele auf, Menschenrechtsverletzungen in Russland zu benennen. Der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte der Vorsitzende des
Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten im EU-Parlament, "es liegt
in der Verantwortung der Staats- und Regierungschefs aus dem Ausland,
bei ihrem Besuch Dinge in aller Freundlichkeit beim Namen zu nennen."
Das Ereignis biete Gelegenheit, "auf den Geist der Olympischen Spiele
hinzuweisen, der mit Frieden zu tun hat". Gleichzeitig forderte Brok
die westliche Politprominenz auf, deutlich zu machen, "dass niemand
schlechte Beziehungen zu Russland haben will". Aber: "Ein Gastgeber
muss es sich gefallen lassen, dass der Gast auch etwas Kritisches
sagt."
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