(ots) - Marschrichtung vorgeben
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen setzt erste
Duftmarken. Zunächst pochte sie auf mehr Familienfreundlichkeit in
der Bundeswehr, nun richtet sie den Fokus auf Afrika. Nach dem
Antrittsbesuch in Afghanistan geht ihre zweite Auslandsreise im Amt
in den Senegal und nach Mali. Und das nach der Ankündigung, die
Bundesrepublik wolle sich künftig in dieser Region stärker
engagieren.
Denkbare Anlässe bieten sich gerade in West- und Zentralafrika
genug. Zwar nennt die Ministerin die Sicherheitslage in Mali stabil -
tatsächlich ist die Ruhe trügerisch und die Furcht vor Anschlägen
groß, Tausende Menschen sind noch immer auf der Flucht. Etwas weiter
im Osten steht die Zentralafrikanische Republik kurz vor einem
Völkermord.
Auch Deutschland ist angesichts der humanitären Katastrophe
gefordert. Wohlgemerkt: Kampftruppen sind damit nicht gemeint. Gerade
in Zentralafrika werden vielmehr Einsatzkräfte gebraucht, die für
Sicherheit auf den Straßen sorgen, Korridore für Hilfslieferungen
schaffen und Milizen entwaffnen. Die Soldaten der Afrikanischen Union
und Frankreichs sind derzeit überfordert.
Von der Leyen sollte zügig eine Marschrichtung vorgeben. Zum
einen, damit die Bundeswehr weiß, was auf sie zukommt. Zum anderen,
damit den internationalen Bündnispartnern klar wird, was von
Deutschland künftig militärisch zu erwarten ist.
Franziska Kückmann
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