(ots) - Ojeoje. Im Telefongespräch mit dem US-Botschafter in
der ukrainischen Hauptstadt Kiew gab Victoria Nuland ihre
diplomatische Zurückhaltung auf: "Fuck the EU" schimpfte sie. Das
muss Musik in den Ohren der abhörenden Geheimdienstler gewesen sein,
die sich doch zumeist durch viel Blabla quälen müssen. Das F-Wort
muss wie ein Geschenk geklungen haben - zu schön, um es für sich zu
behalten. Was aber sagt uns das?
Erstens: Nicht nur die Amerikaner hören ab, das können andere
ebenso. Die Russen zum Beispiel. Sie haben offenbar auch keine
Hemmungen, das öffentlich zu machen. Seit dem NSA-Skandal sind die
Dämme gebrochen.
Zweitens: Die US-Diplomatin, zuständig im Außenministerium für
Europa und zurzeit mit der Ukraine beschäftigt, ist auch ohne Telefon
am Ohr eine Frau mit klarer Sprache. Für "Fuck the EU" hat sie sich
entschuldigt. Das ist gut so.
Drittens: Die derbe Wortwahl ist gar nicht das Problem. Das liegt
in der Sache selbst. Die USA und Europa finden keine gemeinsamen
Antworten auf die zentralen Fragen im Umgang mit den Protesten in der
Ukraine. Das liegt auch daran, dass die EU wieder mal als Chor
auftritt, der nicht nur vielstimmig singt, sondern auch
unterschiedliche Lieder. Wie weit kann, darf, muss die Ukraine an
Europa heranrücken? Wie umgehen mit Präsident Janukowitsch und seinem
Schutzpatron Putin?
Am Montag beraten die EU-Außenminister. Ein Thema: die Ukraine.
Das F-Wort könnte Ansporn sein, Ergebnisse zu liefern.
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