(ots) - Als Beleg des Scheiterns bewertet der Paritätische
Wohlfahrtsverband die heute vom Statistischen Bundesamt vorgelegten
Zahlen über den Anstieg der Sozialhilfeleistungen für
Pflegebedürftige ("Hilfe zur Pflege"). Der Verband macht auf eigene
Berechnungen aufmerksam, wonach mittlerweile fast die Hälfte der in
Heimen lebenden Menschen auf Sozialhilfe angewiesen ist. Der
Paritätische fordert die Einsetzung eines Runden Tisches für eine
grundlegende Revision der Pflegeleistungen.
"Das Ziel der sozialen Pflegeversicherung, Menschen im Falle der
Pflegebedürftigkeit zuverlässig vor Armut zu schützen, ist komplett
gescheitert. Nicht einmal zwanzig Jahre nach Einführung der
Pflegeversicherung ist die Sozialhilfe für Pflegebedürftige in Heimen
quasi zum Regelfall geworden und die Pflegeversicherung damit ad
absurdum geführt", kritisiert der Pflegeexperte und Geschäftsführer
des Paritätischen Gesamtverbandes Werner Hesse. Nach eigenen
Berechnungen des Verbandes sind mittlerweile über 40 Prozent der
Heimbewohner auf Sozialhilfe angewiesen.
Der Paritätische fordert die Einsetzung eines Runden Tisches von
Politik, Pflegekassen und Wohlfahrtsverbänden, um die
Pflegeleistungen neu zu organisieren. "Wir brauchen einen kompletten
Neuanfang und müssen das System vom Kopf auf die Füße stellen. Wir
können nicht an einem System festhalten, das nachweislich nicht
funktioniert und Menschen massenhaft in Armut stürzen lässt, sobald
sie pflegebedürftig werden. Hier sind alle verantwortlichen Akteure
in der Pflicht, neue Lösungen zu entwickeln", so Werner Hesse.
Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel. 030/24636305, E-Mail: pr(at)paritaet.org