(ots) - Obwohl die meisten Deutschen ihre Nachbarn kaum
kennen, ist die Hilfsbereitschaft untereinander groß. Vor allem
Frauen nehmen gern Pakete für ihre Nachbarn an oder holen deren Post
aus dem Briefkasten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen
Trendumfrage des Marktforschungsinstituts Innofact im Auftrag von
ImmobilienScout24 unter 1.041 Teilnehmern.
Trotz Anonymität große Hilfsbereitschaft - vor allem bei Frauen
Fast jeder zweite Deutsche kennt seine Nachbarn nur flüchtig, 13
Prozent haben außer einem "Hallo" sogar noch nie ein Wort mit ihren
Nebenmännern gewechselt. Vor allem die unter 30-Jährigen leben anonym
in ihrer Hausgemeinschaft. Hingegen scheinen die über 50-Jährigen den
Kontakt zu ihren Nachbarn deutlich mehr zu pflegen.
Die gute Nachricht ist: Wenn man Hilfe benötigt, kann man meist
auf seine Nachbarn zählen. 70 Prozent der Umfrageteilnehmer sind dazu
bereit, Pakete vom Nachbarn anzunehmen, 39 Prozent haben auch kein
Problem damit, den Briefkasten des Nachbarn zu entleeren, wenn dieser
mal im Urlaub ist. Die Umfrage zeigt, dass Frauen hilfsbereiter sind
als Männer und öfter mal Post entgegen nehmen (67 Prozent vs. 58
Prozent bei den Männern) oder gute Ratschläge geben (24 Prozent vs.
16 Prozent). Dies mag daran liegen, dass sie aufgrund von
Teilzeitarbeit oder Hausfrauendaseins mehr Zeit daheim verbringen als
ihre Ehemänner.
Hilfsbereitschaft unter Nachbarn in den letzten Jahren gesunken
Einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es dennoch: Vergleicht man
diese Ergebnisse mit einer Umfrage aus dem Jahr 2009 zum selben
Thema, wird deutlich, dass die Hilfsbereitschaft in deutschen
Nachbarschaften stark gesunken ist. Damals waren noch 89 Prozent der
Befragten bereit, Postsendungen anzunehmen und 77 Prozent gaben an,
sich während des Urlaubs der Nachbarn um Blumen und Post zu kümmern.
Besonders drastisch ist der Wert der Menschen gesunken, die ihren
Nachbarn auch mit Lebensmitteln aushelfen würden (75 vs. 33 Prozent).
Gründe für die gesunkene Hilfsbereitschaft könnten eine höhere
Mieterfluktuation sowie ein vermehrter Rückzug in die Familie und den
Freundeskreis sein. Darüber hinaus spielt wahrscheinlich auch der
Trend zum Leben in der Stadt eine Rolle, wo man traditionell anonymer
lebt als in ländlichen Regionen.
Nur wenige fühlen sich von Nachbarn genervt
Grundsätzlich haben die Deutschen aber ein gutes Verhältnis zu
ihren Nachbarn. Sollte es doch mal Probleme geben, liegt das meistens
am Lärm oder zu viel Neugierde (17 bzw. 16 Prozent). Diese
Störfaktoren versuchen 63 Prozent der Befragten durch ein klärendes
Gespräch abzustellen. Nur 6 Prozent der Deutschen würde die Polizei
rufen, wenn sie sich gestört fühlen.
Für die Umfrage hat das Markforschungsinstitut Innofact im Auftrag
von ImmobilienScout24 1.041 Personen bevölkerungsrepräsentativ
befragt. Die ausführlichen Ergebnisse können unter
presse(at)immobilienscout24.de angefragt werden.
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