(ots) - Außenpolitik-Experte: Um Syrien-Krieg zu
beenden, müssen USA und Russland sich einigen
Perthes: Friedensgespräche in Genf reichen alleine nicht aus -
Auch Saudi-Arabien und Iran gefragt
Osnabrück. Nach Ansicht des Außenpolitik-Experten Volker Perthes
reichen die Friedensgespräche zwischen der syrischen Regierung und
der Opposition in Genf nicht aus, um den Bürgerkrieg zu beenden. In
einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte
der Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik: "Um in Syrien
weiterzukommen, müsste es eine Einigung zwischen den USA und Russland
geben, dass der Krieg beendet werden muss." Dies hieße, dass Russland
in ganz anderer Weise auf das syrische Regime Einfluss nehmen müsste
als bisher. Moskau gilt als Unterstützer von Präsident Baschar
al-Assad in Damaskus. Perthes führte weiter aus: "Parallel dazu
müssten sich Saudi-Arabien und der Iran darauf einigen, in Syrien
keinen Stellvertreterkrieg mehr zu führen." Beides hält er im Moment
für unwahrscheinlich: "So weit sind wir leider noch nicht." Nach
Einschätzung des Politologen tragen Riad und Teheran ihren Kampf um
Einfluss in der Region in Syrien aus. "Die Sorge Saudi-Arabiens, dass
der Iran eine regionale Vormachtstellung erreichen könnte, äußert
sich derzeit in einer konfessionellen Polarisierung zwischen Sunniten
und Schiiten in der Region", sagte Perthes. "Diese wird militärisch
im syrischen Krieg ausgetragen." Im Iran leben vor allem Muslime, die
der schiitischen Richtung des Islams angehören, Saudi-Arabien
hingegen ist ein Vertreter der strengen sunnitischen
Glaubensrichtung.
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