(ots) - Kritischer Landwirte-Verband wirft
Bundesregierung Wortbruch bei Haltung zum Genmais vor
Osnabrück. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)
übt scharfe Kritik an der Agrarpolitik der Bundesregierung. Im
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte die
AbL-Vorsitzende Maria Heubuch zur Ankündigung der Bundesregierung,
sich bei der EU-Abstimmung über die Zulassung des Genmaises "Pioneer
1507" der Stimme zu enthalten: "Das ist der erste Wortbruch der
Großen Koalition." Im Koalitionsvertrag stehe, dass die
Bundesregierung "die Vorbehalte des Großteils der Bevölkerung
gegenüber der grünen Gentechnik" anerkenne. Umfragen zeigten, dass 88
Prozent der Bevölkerung die Zulassung ablehnten: "Dann kann es auch
nur ein Nein geben", so Heubuch. Den Vorstoß von
Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (CSU), die
Möglichkeit für Ausnahmeregelungen in einzelnen Länder oder Regionen
zu schaffen, sieht Heubuch bestenfalls als "Notlösung, wenn es anders
nicht möglich ist". Allerdings dürfe "man sich nichts vormachen: Die
Pollen der genmanipulierten Pflanzen kennen keine politischen
Grenzen", so die AbL-Vorsitzende.
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