(ots) - François Hollande und die Frauen: Ein Kapitel für
sich. Zum Staatsbesuch ist der jetzt als Single angereist. Und damit
bereitete er Michelle Obama, der Oberzeremonienmeisterin des Weißen
Hauses, echte Probleme. Gestern war Staatsbankett. Wer sollte
Hollandes Tischnachbar sein? Durfte man zum Tanz aufrufen, wenn er
keine Tanzpartnerin habe? Welche Rolle sollte First Lady Michelle
selbst spielen? Tja. Schwierige Fragen.
Ansonsten sind die Beziehungen beider Staaten zur Zeit relativ
unbelastet. Auch wenn die verbündeten Franzosen von der NSA genauso
umfassend ausgehorcht worden sind wie die Deutschen.
In außenpolitischen Fragen herrscht große Einigkeit. Ganz anders
als zu Zeiten von George W. Bush, als der damalige Präsident Chirac
eine Teilnahme am Irak-Einsatz rundheraus ablehnte. Ãœbereinstimmungen
sowohl beim iranischen Atomprogramm als auch in der Beurteilung des
Syrien-Konflikts. Bei Einsätzen in Mali und anderen afrikanischen
Staaten sowieso. Da fühlen sich die Franzosen aus ihrer kolonialen
Vergangenheit und aus aktuellen wirtschaftlichen Interessen immer
sehr schnell zuständig.
Apropos Kolonien: Dass Napoleon 1803 dem amerikanischen
Präsidenten Thomas Jefferson seine nordamerikanische Kolonie
Louisiana (heute 13 Bundesstaaten) für gerade mal 15 Millionen Dollar
abgetreten hat: Geschenkt, ein Grund zum Scherzen zwischen Hollande
und Obama.
Alles harmonisch also: Endlich mal ein schöner Termin für den
Franzosen.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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