(ots) - In Deutschland gibt es keinen Anbau von
gentechnisch veränderten Pflanzen und das muss auch so bleiben. Denn
es existieren bislang keine wirklich belastbaren Erkenntnisse
darüber, was diese Pflanzen, die in Labors von übermächtigen
Konzernen entstehen, mit Mensch und Umwelt anstellen. So einfach ist
das. Zwar liegen sogenannte Langzeitstudien vor. Doch: Kann man
darauf vertrauen? Die Wahrheit ist vielmehr: Die Genforschung ist
eine sehr junge Wissenschaft, Verquickungen mit der Industrie sind
wie in der Pharmaforschung normal.
Ausgeprägte Bedenken zu haben, ist ein natürlicher Reflex des
gesunden Menschenverstandes. Das ist ein Punkt, bei dem sich Grüne
und Konservative eigentlich treffen könnten. Aber sie bilden hier die
Antipoden in der Auseinandersetzung um die Frage, wie gentechnisch
veränderte Pflanzen zu bewerten sind. Und die SPD? Sie steht da
irgendwo mittendrin und will es sich mit den Grünen, die auf
Landesebene Koalitionspartner sind, nicht verderben. Deshalb hat sich
die schwarz-rote Bundesregierung in Brüssel bei der Abstimmung zur
Zulassung der neuen Gen-Mais-Sorte 1507 enthalten. Doch die Folge ist
fatal: Die neue Labor-Kreation wird EU-weit zugelassen.
Wenn Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer (Grüne)
versucht, eine Front der Bundesländer gegen den Gen-Mais aufzubauen,
dann ist das die einzige Chance auf ein Verbot der Sorte 1507. Aber:
Europa ist bekanntlich grenzenlos. Das gilt auch für die Gefahr, dass
sich das genveränderte Saatgut ausbreitet.
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Andreas Kathe
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