(ots) - Langzeitstudie: Arbeit in Ställen und
Schlachthöfen gefährdet Gesundheit
Anstalt für Arbeitsschutz sieht Nachbesserungsbedarf beim
Angestelltenschutz
Osnabrück. Angestellte in Schweine- und Geflügelställen sowie den
angeschlossenen Schlachthöfen haben ein deutlich erhöhtes Risiko an
den Atemwegen zu erkranken. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung"
(Freitag) berichtet, hat das eine Langzeitstudie der Bundesanstalt
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin bestätigt. Als Konsequenz halte
die Behörde Nachbesserungen beim Arbeitsschutz für erforderlich,
sagte Projektleiter Gunter Linsel dem Blatt.
Die Wissenschaftler hätten über zwölf Jahre hinweg Mitarbeiter im
Tierhaltungsbereich eines Unternehmens untersucht. Das Ergebnis laut
Linsel: "Je enger und länger der Kontakt zum Tier, desto gefährlicher
wird es für den Mitarbeiter." Einzelne Arbeitsplätze in der
Produktionskette vom Stall bis zum Schlachthof würden eine "extrem
hohe Belastung mit Stäuben und Keimen nach sich ziehen", zitierte das
Blatt Linsel. Das gelte beispielsweise für Angestellte in der
Lebendtierannahme im Geflügelschlachthof oder Brüterei-Mitarbeiter.
Sie liefen besonders Gefahr, eine anhaltende Erkrankung der Atemwege
zu entwickeln. Dahingegen sind andere Tätigkeiten wie das Einsammeln
von Eiern laut Studie mit geringeren Risiken verbunden.
Aus Sicht von Projektleiter Linsel machten die Ergebnisse in
vielen Bereichen der Tierhaltung eine Nachbesserung des
Arbeitsschutzes notwendig, um die Gesundheit der Mitarbeiter nicht zu
gefährden: "Es braucht individuelle Lösungsansätze. Es reicht
beispielsweise nicht, jeden Arbeitnehmer mit einer mehr oder weniger
gut sitzenden Atemmaske zu versehen" In der Lebendtierannahme der
Schlachthöfe hätten sich belüftete Arbeitshelme als probates Mittel
gegen Stäube und Keime erwiesen.
Noch sei die Studie aber nicht komplett abgeschlossen, sagte
Linsel. Derzeit würden Blutproben der einzelnen Mitarbeiter aus den
vergangenen zwölf Jahren ausgewertet. So soll überprüft werden, ob es
durch die Arbeit mit Tieren zu Anzeichen von Allergien oder
Infektionen kommen kann.
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