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Der Ausstieg aus der Atomenergie ist in Deutschland beschlossene
Sache. Fossile Energieträger stehen nur begrenzt zur Verfügung.
Gleichzeitig entstehen immer neue alternative Methoden zur
Energiegewinnung. Wie kann dieses Engagement durch die Bundeswehr
gefördert werden. Und im ganz Speziellen von der Luftwaffe?
Das sichtbarste Zeichen alternativer Stromgewinnung sind die
Windräder. In vielen Regionen Deutschlands gestalten sie heute schon
die Umwelt. Auch in direktem Umfeld zu Flugplätzen der Luftwaffe. Die
Bundeswehr unterstützt diesen Ausbau. Allerdings stellt die
Genehmigung von Windenergieanlagen in unmittelbarer Nähe zu
Fliegerhorsten der Luftwaffe eine große Herausforderung dar. Warum
eigentlich? Durch ihre Bauhöhe und die Rotordrehungen werden die
Windräder auf Flugsicherungsradaren als Flugzeuge erkannt. Sind sie
in größeren Windparks konzentriert und liegen auch noch ungünstig zu
den nächsten Radarstationen, ist das Erkennen von einzelnen
Flugzeugen auf den Radarschirmen der militärischen Flugsicherung kaum
noch möglich. Des Weiteren werden anfliegende Jets, Hubschrauber oder
Transportflugzeuge durch Fluglotsen bis zur Landung geführt. Dabei
muss eine Sicherheitsmindesthöhe über dem höchsten Hindernis
eingehalten werden. Diese Mindesthöhe beträgt 300 Meter und gilt im
Umkreis von acht Kilometern um das jeweilige Hindernis. Ãœbrigens: Das
höchste Windrad Deutschlands misst inklusive seiner Rotordrehung 205
Meter. Es dreht sich im Brandenburgischen Laasow.
Damit der Ausbau der erneuerbaren Energie beschleunigt werden
kann, ist die Abteilung Flugbetrieb der Bundeswehr für die Bewertung
von zivilen Bauprojekten (z.B. von Windkraftanlagen) beauftragt
worden. Ziel ist es, den Bauunternehmen frühzeitig über die
jeweiligen Flugsicherheitsbestimmungen Auskunft zu geben.
Die Bundeswehr fördert dieses Engagement. Sie wird zudem
regelmäßig um Stellungnahme gebeten. Und zwar immer dann, wenn
geplante Energiegewinnungsprojekte in einem militärischen
Interessenbereich realisiert werden sollen und Einfluss auf diese
Mindesthöhe nehmen könnten.
Ein Beispiel: Im Zuge der Energiewende sind im militärischen
Flugplatzbereich um Neuburg an der Donau im Jahr 2012 insgesamt 35
Anträge zur Errichtung von Windenergieanlagen vorgelegt worden. Nur
sechs mussten aus den oben angeführten Gründen abgelehnt werden. Im
Jahr 2013 konnten bisher alle der 19 beantragten Bauvorhaben von uns
befürwortet werden.
Die Luftwaffe will konstruktiv daran mitwirken, die Energiewende
zu meistern. Je früher die Luftwaffe in Überlegungen und Planungen
einbezogen wird, desto besser gelingt der Dialog.
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