(ots) - Matteo Renzi ist bei seinem Gewaltmarsch ins Amt
des Ministerpräsidenten vorgegangen wie nach Drehbuch. Seit er im
Dezember per Volkes Stimme Chef der Demokratischen Partei geworden
war, ließ er keinen Tag aus, die Regierung kleinzureden. Am Ende, an
dem also, was jetzt der Anfang sein soll, glaubten tatsächlich alle,
das Heil könne nur mehr von Renzi kommen.
Aber täuschen sie sich nicht? Sie laufen erneut einem Mann
hinterher, der sich als stark stilisiert. Sie vergessen, dass ein
Solist nie das Land retten kann, dass eine Regierung nur so stark
ist, wie es die Parteien im Parlament zulassen. Renzi hat seine
Partei überrollt, aber er hat sie nicht als Ganzes gestärkt, nicht zu
gemeinsamen Zielen geeint. Er hat jetzt das Mandat "Mach mal!". Aber
so wie man Italiens chronisch zerstrittene Linke kennt, mit ihren
frustrierten Diven, die ihre alten Rankünen niemals begraben, darf
man sicher sein, dass die Ersten schon wieder die Messer wetzen.
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