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- PwC-WIFU-Untersuchung: Familienunternehmen werden meist in
dritter Generation international
- Offenheit für familienfremde Entscheider fördert Wachstum
- Akquisitionen rücken auf die strategische Agenda
Familienunternehmen wachsen nachhaltiger, wenn sie nachfolgende
Generationen frühzeitig in die Führung einbinden und sich für
externe Entscheider öffnen. Die 'Enkelgeneration' spielt insbesondere
bei der für Familienunternehmen immer bedeutender werdenden
Internationalisierung der Geschäftsaktivitäten eine tragende Rolle,
wie aus einer Untersuchung der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC und dem Wittener Institut für
Familienunternehmen (WIFU) mit Unterstützung der INTES Akademie für
Familienunternehmen hervorgeht. So wagten 44 Prozent der befragten
Betriebe erst unter Führung der 'Enkel' den Schritt über die
Landesgrenzen.
"Während der Führungsübergang von der zweiten zur dritten
Generation häufig als besonders kritische Phase für
Familienunternehmen beschrieben wird, deuten unsere Ergebnisse in die
entgegengesetzte Richtung: Im Idealfall bringen die 'Enkel' der
Firmengründer neue Ideen, andere Perspektiven und zusätzliche
Kompetenzen wie Auslandserfahrungen ein, die
Internationalisierungsprozesse begünstigen", betont Dr. Peter
Bartels, PwC-Vorstand und Leiter des Bereichs Familienunternehmen und
Mittelstand.
Knapp jedes dritte der gut 460 für die Untersuchung befragten
Familienunternehmen erzielte 2012 mehr als 60 Prozent seiner Erlöse
im Ausland, im Jahr 2011 traf dies erst auf knapp jedes vierte
Unternehmen zu. Derzeit sind 80 Prozent der Befragten im Ausland
aktiv, rund sechs von zehn Unternehmen sogar in mehr als 20 Ländern.
Der Gang ins Ausland scheint sich zu lohnen: Im Zeitraum von 2008 bis
2013 haben drei Viertel der befragten Familienunternehmen ihren
Umsatz gesteigert. Gut die Hälfte der Familienunternehmen ist heute
profitabler als vor fünf Jahren, während nur knapp jedes sechste eine
geringere Rendite erwirtschaftet.
Offene Strukturen begünstigen Wachstum
Besonders wachstumsstarke Familienunternehmen zeichnen sich durch
eine überdurchschnittliche Offenheit und Veränderungsbereitschaft
aus, wie die Ergebnisse belegen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass
der Begriff Wachstum in der Studie nicht nur auf den Umsatz der
Familienunternehmen bezogen ist, sondern auch die Entwicklung der
Beschäftigung, des Anlage- und Umlaufvermögens sowie der
Profitabilität einschließt.
So zeigt eine Clusteranalyse, dass Unternehmen vergleichsweise
schneller wachsen, wenn der Anteilsbesitz stärker unter den
Familienmitgliedern aufgeteilt ist. Gleichzeitig kann eine sehr hohe
bzw. sehr niedrige Zahl von Familiengesellschaftern hinderlich für
eine besonders rasche Unternehmensentwicklung sein. Nicht zuletzt
können auch lange Amtszeiten familieninterner Geschäftsführer einem
überdurchschnittlichen Wachstum entgegenstehen.
"Damit Familienunternehmen nachhaltig wachsen können, müssen sie
offen für neue Ideen bleiben. Die Herausforderung besteht darin,
Entscheidungsprozesse und Gesellschafterstrukturen so zu gestalten,
dass die für Familienunternehmen typische Wertorientierung mit den
Wettbewerbserfordernissen kompatibel bleibt", kommentiert Dr. Tom
Rüsen, geschäftsführender Direktor des WIFU. "Denn Wachstum ist für
Familienunternehmen per se kein Ziel sondern ein Resultat
unternehmerischer Entscheidungen der Gesellschafterfamilie."
Mehr Mut zum Risiko
Wie wichtig unternehmerische Flexibilität für
Familiengesellschaften ist, verdeutlichen auch die Ergebnisse der
verfolgten Wachstumsstrategien. So erzielen im Vergleich die 17
Prozent der Familienunternehmen die höchsten Wachstumsraten, die im
In- und Ausland präsent sind und auch Akquisitionen gezielt in ihre
Wachstumsstrategie einschließen. Ausschließlich in Deutschland aktive
Familienunternehmen (17 Prozent der befragten Gesellschaften) wachsen
dagegen am langsamsten.
"Familienunternehmen zeigen eine höhere Risikobereitschaft, aber
auch einen höheren Professionalisierungsgrad als gemeinhin
angenommen. Dies schlägt sich sowohl in einer weit gespannten
geografischen Orientierung als auch in einer immer ausgeprägteren
Übernahmebereitschaft nieder", erläutert Bartels. So setzt jedes
dritte befragte Familienunternehmen für weiteres Wachstum
ausdrücklich auch auf Zukäufe von Unternehmen bzw.
Unternehmensteilen. Fast 70 Prozent der Betriebe haben in der
Vergangenheit bereits mindestens eine Akquisition getätigt. Auch die
Entwicklung der Auslandsaktivitäten ist Beleg für eine ausgeprägte
Chancenorientierung: Mittlerweile sind zwei Drittel der international
aufgestellten Familienunternehmen in China präsent. Knapp jeder
fünfte Befragte ist außerhalb Deutschlands sogar ausschließlich in
China aktiv.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.pwc.de/fu-wachstumsmuster
Ãœber PwC:
PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung. Dort schaffen
wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten. Mehr als
184.000 Mitarbeiter in 157 Ländern entwickeln in unserem
internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland
erzielt PwC an 28 Standorten mit 9.300 Mitarbeitern eine
Gesamtleistung von rund 1,55 Milliarden Euro.
Ãœber INTES
Mit über 5.000 Kunden und einer einzigartigen Methodik ist die
1998 gegründete INTES Pionier, Marktführer und erster Ansprechpartner
für die Beratung und Qualifizierung der Inhaber von
Familienunternehmen im deutschsprachigen Raum. Mission der INTES ist
es, Familienunternehmen und Unternehmerfamilien bei der Bewältigung
ihrer Aufgabe zu unterstützen. Sie will Familienunternehmen
erfolgreicher und Unternehmerfamilien stärker machen.
Ãœber das WIFU:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung
1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als
Modelluniversität mit rund 1.800 Studierenden in den Bereichen
Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der
klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer
Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.
Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) der
Wirtschaftsfakultät der Universität Witten Herdecke ist in
Deutschland der Pionier und Wegweiser akademischer Forschung und
Lehre zu Besonderheiten von Familienunternehmen. Drei Forschungs- und
Lehrbereiche - Betriebswirtschaftslehre, Psychologie/Soziologie und
Rechtswissenschaften - bilden das wissenschaftliche Spiegelbild der
Gestalt von Familienunternehmen. Dadurch hat sich das WIFU eine
einzigartige Expertise im Bereich Familienunternehmen erarbeitet.
Seit 2004 ermöglichen die Institutsträger, ein exklusiver Kreis von
über 60 Familienunternehmen, dass das WIFU auf Augenhöhe als Institut
von Familienunternehmen für Familienunternehmen agieren kann. Mit
aktuell 17 Professoren leistet das WIFU mittlerweile seit über
fünfzehn Jahren einen signifikanten Beitrag zur
generationenübergreifenden Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen.
Pressekontakt:
Sven Humann
PwC Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85-2559
E-Mail: sven.humann(at)de.pwc.com
www.pwc.de
Dr. Eric Hoffmann
Abteilungsleiter Presse
Tel.: (02302) 926 - 808
E-Mail: eric.hoffmann(at)uni-wh.de
www.uwh.de