(ots) - Kriminalbeamte verlangen höhere Strafen bei
Kinderpornos
Ermittler mit Datenmengen überfordert - Sichergestellte Rechner
bis zu ein Jahr gelagert
Osnabrück.- Der Bund der Kriminalbeamten (BDK) fordert eine höhere
Strafandrohung beim Thema Kinderpornografie. In einem Gespräch mit
der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte Gewerkschaftschef
André Schulz: "Es kann nicht sein, dass in den überwiegenden Fällen
von Kinderpornografie eine Einstellung oder eine kleine Geldstrafe
erfolgt." Schulz beklagte, die Strafverfolgung hänge derzeit
lediglich von der Auffassung der jeweils betroffenen
Staatsanwaltschaft ab. Aufgrund des großen Graubereichs wären die
Ermittlungen gegen den SPD-Politiker Sebastian Edathy in einem
anderen Bundesland als Niedersachsen oder durch eine andere
Staatsanwaltschaft als die in Hannover womöglich frühzeitig
eingestellt worden, erklärte der Gewerkschaftschef. Er beklagte
zudem, dass die Ermittler dem "Massendelikt Kinderpornos" relativ
hilflos gegenüber stünden. "Die polizeilichen Strukturen geben zügige
Ermittlungen nicht her. Es fehlt das Personal und die Technik, die
Datenberge zeitnah zu untersuchen." Oftmals würden sichergestellte
Rechner bis zu einem Jahr gelagert, bevor überhaupt ein
Kriminalbeamter einen Blick auf das Material werfe. Schulz: "Das ist
nicht im Sinne des Opferschutzes."
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