(ots) - Zu Recht vorsichtig
Vorsicht bleibt geboten im Umgang mit Griechenland. Aus Athen
kommen zwar viele Nachrichten, die Mut machen - so die Aussicht auf
eine wieder wachsende Wirtschaft. Auch ist es nur allzu verständlich,
wenn griechische Politiker nach Jahren schmerzhafter Sparprogramme
den eigenen Bürgern endlich einmal Positives verkünden wollen. Doch
fest steht auch: Die Griechen kommen nur langsam wieder auf die
Beine. Und es gibt noch eine Vielzahl von Hürden zu überwinden.
Wie ein Klotz am Bein wirken vor allem die mehr als 320 Milliarden
Euro Staatsschulden, die Ende 2013 bilanziert wurden. Außerdem sind
immer noch zahlreiche Auflagen der Geldgeber unerfüllt. Die Griechen
sollen bei mehr als 150 Reformzusagen im Rückstand sein. Diesen Stau
müssen sie dringend auflösen. Ansonsten wird es Griechenland nicht
gelingen, das Vertrauen der Finanzmärkte zurückzugewinnen.
Die Europawahl im Mai macht die Situation noch komplizierter. Denn
Debatten über weitere Milliardenzahlungen könnten Euro-Kritikern in
die Hände spielen. Hilfen im Umfang von 240 Milliarden Euro hat
Griechenland seit dem Jahr 2010 schon bekommen, ohne bislang als
gerettet zu gelten. Jede weitere Unterstützungszusage will da
wohlüberlegt sein - vor den Wahlen zum Europaparlament ebenso wie
danach.
Uwe Westdörp
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