(ots) - Die Zahl älterer Menschen wird in Deutschland in
den kommenden Jahrzehnten stark zunehmen. Dies wird auch einhergehen
mit einer wachsenden Zahl hochbetagter, schwerstkranker Menschen.
Damit rückt vor allem auch die Frage einer bedürfnisorientierten
medizinischen und pflegerischen Versorgung am Lebensende in den
Blickpunkt des öffentlichen Interesses. Das ZQP hat daher in einer
aktuellen, repräsentativen Forsa-Befragung die Einstellungen der
Deutschen zur Versorgung schwerkranker Menschen und zum eigenen
Sterben untersucht. Dabei zeigt sich der dringende Handlungsbedarf:
Mehr als jeder Fünfte, der bereits einen Sterbenden begleitet hat,
stuft die Versorgung als schlecht ein.
"Eine gute Palliativversorgung ermöglicht den Menschen auch mit
schwerwiegenden Einschränkungen ihr Leben bis zu Ende in Würde und
Selbstbestimmtheit leben zu können. Schwerstkranke, ältere Menschen
haben jedoch oft keinen hinreichenden Zugang zu entsprechender
Unterstützung. Zunehmende und typische Alterserkrankungen wie z. B.
Demenz gelten immer noch zu selten als Einsatzfeld von
Palliativversorgung oder sie wird in diesen Fällen oft zu spät in
Betracht gezogen", sagt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP.
Dabei trage eine gute, bedürfnisorientierte palliativmedizinische
Versorgung unter anderem dazu bei, belastende Symptome zu lindern,
Ängste zu verringern und Lebensqualität zu verbessern", so Suhr.
Dies hat auch für die meisten Interviewten höchste Priorität. Für
immerhin 86 Prozent der Befragten sind die wichtigsten Kriterien für
eine gute Versorgung in der letzten Lebensphase die maximal mögliche
Linderung von Schmerzen, Ãœbelkeit oder Luftnot. Auch die Begleitung
im Umgang mit Angst und Trauer halten zwei Drittel der Interviewten
für besonders relevant. Mehr als jeder Zweite misst der Beratung und
Unterstützung von pflegenden Angehörigen eine hohe Bedeutung bei.
Diese Priorisierung der wichtigsten Aspekte für eine gute Versorgung
am Lebensende ist hierbei unabhängig davon, ob bereits Erfahrung in
der Pflege oder Begleitung einer sterbenden Person gemacht wurde.
Befragt nach den eigenen Wünschen, gibt jeder Zweite an, zu Hause
sterben zu wollen. In einem Pflegeheim oder Krankenhaus zu
versterben, wünschen sich hingegen nur vier Prozent. Demgegenüber ist
davon auszugehen, dass die meisten Menschen in Deutschland,
schätzungsweise etwa 65 bis 75 Prozent, in stationären Einrichtungen
versterben. Daneben spielen Aspekte wie Teilhabe und Selbstbestimmung
eine große Rolle. Für 94 Prozent der Interviewten ist es wichtig,
auch in der Phase des Sterbens Dinge tun zu können, die ihnen Freude
machen. Über Maßnahmen in der Behandlung und Pflege selbst
entscheiden zu können, rangiert bei den Wünschen guter
Palliativversorgung an zweiter Stelle (92 Prozent). Aber auch
psychosoziale Aspekte haben für einen sehr großen Teil der Befragten
einen hohen Stellenwert: Abschied nehmen zu können (88 Prozent) und
Familie oder Freunde an der Seite zu haben (86 Prozent), ist
ebenfalls vielen Deutschen wichtig.
Mehr zur ZQP-Bevölkerungsumfrage unter www.presse.zqp.de.
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