(ots) - Andrang von Syrien-Flüchtlingen nach Deutschland
sprengt Kontingente drastisch
SPD-Länder fordern vom Bund "deutliches Zeichen" angesichts
"dramatischer Lage" - Brief an de Maizière Osnabrück.- Der Andrang
syrischer Flüchtlinge nach Deutschland übersteigt die bisherigen
Erwartungen und Kontingente drastisch. Nach Informationen der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) liegen allein für Niedersachsen knapp
8000 Anträge vor. Vorgesehen ist gegenwärtig lediglich die Aufnahme
von 329 Flüchtlingen. Damit übersteigt die Zahl der Anträge die
Aufnahmemöglichkeiten um 2400 Prozent. Ähnlich sieht es in
Schleswig-Holstein aus. Dort liegen sogar 2800 Prozent mehr Anträge
vor als vorgesehen. Andere Länder berichten ebenfalls von einer
mehrfachen Ãœberzeichnung ihrer Anteile an den derzeit zwei
Kontingenten von je 5000 Flüchtlingen.
Vor diesem Hintergrund fordern die SPD-geführten Länder von
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) ein "deutliches
Zeichen", um syrischen Flüchtlingen angesichts der "dramatischen
humanitären Lage" eine Perspektive zu geben. "Nach Absprache mit
meinen Kollegen in den A-Ländern bitte ich Sie daher, das
Bundeskontingent zu erhöhen", heißt es in einem Brief an de Maizière,
den Niedersachsens Ressortchef Boris Pistorius als Sprecher der
SPD-Länder verschickt hat. "Gleichzeitig sollten die Anstrengungen
zur Umsetzung des derzeit laufenden Aufnahmeprogramms verstärkt
werden", heißt es weiter. Ziel müsse es ferner sein, die
Bearbeitungszeit der Anträge zu verringern.
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