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Roland Berger-Konjunkturprognose für die deutsche Wirtschaft: Über 2 Prozent Wirtschaftswachstum im Jahr 2014

ID: 1021399

(ots) -

- Deutsche Wirtschaft wird 2014 eine Trendwende erleben und um
mindestens 2 Prozent wachsen

- Optimismus ruht auf vier Säulen: Ende 2013 sind viele
Indikatoren ins Positive gedreht; gesteigerte Exporte in
außereuropäische Märkte profitieren von dortigem Wachstum;
Deutschlands Wirtschaft ist sehr gut aufgestellt; zunehmende
Binnennachfrage stützt zusätzlich

- Risiken im Jahr 2014 sind beherrschbar

- Neuer Roland Berger-Unsicherheitsindikator steht derzeit bei
niedrigen 2,0 Punkten

In ihrem neuesten Konjunkturszenario prognostizieren die Experten
von Roland Berger Strategy Consultants der deutschen Wirtschaft für
2014 eine Trendwende und ein Wachstum von mindestens 2 Prozent. Damit
steigert Deutschland sein Bruttoinlandsprodukt doppelt so stark wie
die Eurozone und kann wieder an sein Potenzialwachstum anschließen,
das die Autoren bereits in ihrer letzten Konjunkturanalyse mit 2%
veranschlagt hatten. Ihren Optimismus stützen die Autoren des
Konjunkturszenarios vor allem auf vier Argumente: Erstens nehme die
deutsche Wirtschaft viel Schwung aus dem vergangenen Jahr mit. Nach
dem enttäuschenden Start in 2013 seien die Exporte und Konsumausgaben
wieder deutlich angestiegen und auch der Trend bei Auftragseingängen,
Industrieproduktion und der Einkommensentwicklung gehe weiter nach
oben. Zweitens sei es der deutschen Wirtschaft in den Jahren nach
2008 als Reaktion auf das anhaltend schwache Wachstum in Europa
gelungen, die Exporte ins außereuropäische Ausland überproportional
zu steigern. "Ziehen die Wachstumsraten in diesen Ländern jetzt
wieder an, wird sich die tiefe lokale Verankerung, die viele deutsche
Unternehmen international erreicht haben, auszahlen", heißt es in dem
Konjunkturszenario.

Als dritten Grund für Deutschlands Stärke nennt Autor und




Berger-CEO Prof. Dr. Burkhard Schwenker das besondere Geschäftsmodell
der deutschen Wirtschaft: "Wir haben einen einzigartigen Mix aus
großen Konzernen und leistungsfähigen mittelständischen Unternehmen,
die global ausgerichtet sind und Industrie und hochwertige
Dienstleistungen optimal kombinieren." Dieses stark exportorientierte
Geschäftsmodell werde viertens zunehmend durch Binnenimpulse ergänzt,
was die innere Stärke der deutschen Wirtschaft zusätzlich stütze.

Insgesamt stehen die Zeichen auf Aufschwung

Neben diesen vier Gründen erwarten die Autoren positive Signale
bei wichtigen Einflussgrößen wie Inflation, Eurokurs, Ölpreis und
andere Rohstoffe sowie die Politik der Notenbanken und den
Welthandel. "All dies zusammengenommen - die innere Stärke unserer
Wirtschaft, die weitere Aktivierung unseres Binnenmarktes, positive
Impulse aus den Exportmärkten und insgesamt gute Rahmenbedingungen -
führt aus unserer Sicht dazu, dass die deutsche Wirtschaft 2014 ein
kräftiges Wachstum von mindestens 2% erreichen kann", sagt Schwenker
und wagt einen Blick zurück: "In den vergangenen fünf Jahren haben
etwa drei Viertel aller Prognosen das deutsche Wachstumspotenzial
systematisch unterschätzt. Wir glauben, dass dies auch daran liegt,
dass die ökonometrischen Modelle der Wirtschaftsforschungsinstitute
die fundamentalen Stärken Deutschlands nur unzureichend
berücksichtigen und damit systematisch zu pessimistisch
prognostizieren."

Der langfristige Erfolg der deutschen Wirtschaft, ist Schwenker
überzeugt, gründet sich auf vier fundamentale Stärken: "Erstens
unsere industrielle Kompetenz, weil ein guter Mix aus großen
Konzernen und mittelständischen Unternehmen, die mit einem
intelligenten Querschnitt aus Maschinenbau, Anlagenbau,
Elektrotechnik und hochwertigen technischen Dienstleistungen weltweit
erfolgreich sind, nachhaltiges Wachstum schafft. Zweitens unsere
Systemkopf-Kompetenz, weil die intelligente Differenzierung und die
Ansiedlung wettbewerbsfähiger Funktionen wie F&E,
Fertigungssteuerung, Marketing, Branding und hochwertige Produktion
in der Heimat unternehmerischen Erfolg bringen und hochwertige
Arbeitsplätze sichern. Drittens unsere Expertise im Umgang mit
Knappheit, weil die Megatrends Demografie, Klimawandel und
Ressourcenknappheit dieses Wissen notwendig und global vermarktbar
machen und somit neue Wachstumschancen eröffnen. Und schließlich
viertens unsere intelligenten Köpfe, weil gut ausgebildete
Arbeitnehmer auf der einen und exzellente Manager auf der anderen
Seite - die 'europäisch' führen und dabei immer häufiger auch in
Szenarien denken - Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltigen
unternehmerischen Erfolg schaffen."

Ãœber die Risiken in 2014

Die Berger-Experten untersuchen in ihrer Studie insgesamt 18
Risikofaktoren, die das deutsche Wachstumstempo im kommenden Jahr
unter die 2%-Marke drücken könnten. Bremsen würde vor allem, wenn
Deutschlands Exportmärkte weniger stark wachsen als prognostiziert.
"Ein Prozentpunkt weniger Wachstum in der EU, in China oder in den
USA hätte Wachstumseinbußen von jeweils 0,2 Prozentpunkten zur Folge.
Den gleichen Effekt würden wir sehen, wenn Russland, Brasilien,
Indien oder Japan um zwei Prozentpunkte unter dem prognostizierten
Wachstum blieben." Risiken sehen die Autoren außerdem bei dem
politischen Projekt der Energiewende, die nicht nur kurzfristig
enorme Investitionen und politische Rückendeckung dafür erfordert,
sondern auch stark steigende Energiepreise mit sich bringt, wenn sie
misslingt. Zu den aktuell sehr günstigen Rahmenbedingungen gehört
neben der Stabilität bei Rohstoffen und Währungen vor allem auch das
billige Geld als Folge der expansiven Geldpolitik der Zentralbanken.
Schwenker: "Wir können nicht ausschließen, dass Geld in 2014 wieder
spürbar teurer wird und wissen nicht, ob die Märkte auch noch so
behutsame geldpolitische Richtungsänderungen akzeptieren werden. Die
Fed, EZB und die anderen Zentralbanken haben eine schwierige Aufgabe
vor sich." Weniger Sorgen bereiten den Berger-Experten dagegen die
jüngsten Kursverluste an den internationalen Aktienmärkten:
"Volatilitäten wie die der vergangenen Tage beruhen eher auf
technischen Reaktionen der Finanzmärkte und haben wenig Auswirkungen
auf die Realwirtschaft. Zudem haben wir sie in unserem Szenario
berücksichtigt. Wir erwarten, dass die wichtigsten Börsenindizes im
Jahresverlauf 2014 weiter zulegen werden."

Der neue Roland Berger-Unsicherheitsindikator

Die Experten der Roland Berger School of Strategy and Economics
haben einen neuen Indikator entwickelt, der monatlich den Grad der
Unsicherheit über die weitere konjunkturelle Entwicklung misst.

Der Roland Berger Uncertainty Indicator soll Entscheidern in der
Wirtschaft Hilfestellung geben. Denn sie müssen planen - und das ist
umso schwieriger, je größer die Unsicherheit bezüglich der künftigen
konjunkturellen Entwicklung ist. Der Indikator hilft dabei, Prognosen
zu bewerten. Je geringer die Unsicherheit, desto höher ist die
prognostische Validität. Außerdem nutzen die Berger-Experten die
Analyse der Unsicherheitsfaktoren bei der Erstellung ihrer eigenen
Konjunkturszenarien. Der Roland Berger Uncertainty Indicator besteht
aus vier Teilindices, die sich wiederum aus einer Reihe
unterschiedlicher Indikatoren zusammensetzen. Analysiert werden unter
anderem der Spread und die Volatilität aktueller
Konjunkturvorhersagen. Außerdem misst der Index, ob sich klassische
Stimmungsindikatoren (ifo-Geschäftsklima, ZEW-Konjunkturerwartungen,
Gfk-Konsumklima, DAX) und realwirtschaftliche Indikatoren (Exporte,
saisonbereinigte Erwerbstätigenzahl, saisonbereinigte Produktion des
verarbeitenden Gewerbes, Kreditvergabe) gleichgerichtet entwickeln
oder wie groß die Unsicherheit über ihre weitere Entwicklungsrichtung
ist. Aktuell messen die Roland Berger-Experten auf ihrer Skala von 0
bis 8 einen Indexwert von 2,0, was eine eher geringe Unsicherheit
über die weitere Entwicklung der deutschen Konjunktur ausdrückt.

Das Roland Berger-Konjunkturszenario können Sie herunterladen
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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit rund 2.700 Mitarbeitern
und 51 Büros in 36 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem
Weltmarkt aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 250 Partnern.



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Matthias Hopfmüller
Roland Berger Strategy Consultants
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