(ots) - Im syrischen Bürgerkrieg sind bisher mindestens 15
deutsche oder aus Deutschland stammende Islamisten getötet worden.
Sie haben dort als Rebellen gegen das Assad-Regime gekämpft. Sieben
der Toten stammen aus Nordrhein-Westfalen. Das geht aus Zahlen der
Bundesregierung und des NRW-Verfassungsschutzes hervor, die der
Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Donnerstagausgabe) vorliegen.
Wichtige Spuren der anhaltenden Ausreisebewegung, der sich nach
offiziellen Angaben 270 deutsche Islamisten angeschlossen haben,
führen danach nach Nordrhein-Westfalen. Von hier kommen nach einer
Analyse des NRW-Verfassungsschutzchefs Burkhard Freier 110 der
Ausgereisten. "Viele beteiligen sich an Kampfhandlungen", sagte
Freier der Zeitung. Eine größere Gruppe hat ihre Basis in der
niederrheinischen Stadt Dinslaken. "Polizei und Verfassungsschutz auf
Bundes- und Landesebene haben Bewertung und Vorgehen gegen die
salafistische Szene in Dinslaken seit längerem abgestimmt. Zu
Personen und Aktivitäten ist ein Informationsaustausch erfolgt",
sagte Freier.
Nur wenige der Ausgereisten seien bisher zurückgekehrt, heißt es
in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Bundestagsanfrage der
Linken. Es gehe um "ein Dutzend Rückkehrer mit Kampferfahrung". Gegen
sechs von ihnen ermittelt der Generalbundesanwalt. Rückkehrer können
zur weiteren Radikalisierung beitragen oder einen Anschlagsauftrag
mitbringen, sagen Verfassungsschützer. Fahnder versuchen deshalb,
Islamisten schon an der Ausreise nach Syrien zu hindern. Das gelingt
wohl selten. Die Anzahl der verhinderten Ausreisen bewege sich "im
niedrigen zweistelligen Bereich", räumt die Bundesregierung ein.
In einigen dieser Fälle sind laut Bundesregierung bei der
gestoppten Ausreise für den Kampf taugliche Gegenstände gefunden
worden: ABC-Schutzmasken, Tarnnetze, Einhandmesser, Handfesseln oder
Schulterholster.
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