(ots) - Laut Semjon Simonov von der Moskauer
Menschenrechtsorganisation Memorial haben mindestens 700 Arbeiter,
die in Sotschi tätig waren, immer noch keinen Lohn erhalten. Ungefähr
20 Firmen, die am Bau der olympischen Stätten beteiligt gewesen
seien, hätten nie bezahlt, sagte er der ARD-Olympiaredaktion. Es gehe
um 35 bis 40 Millionen Rubel.
Der Menschenrechtsexperte, der am Mittwoch zusammen mit der Band
Pussy Riots von der Polizei festgehalten wurde, hatte dem IOC eine
Liste von Arbeitern gegeben, die nicht bezahlt worden sind. Dimitry
Chernyshenko, der Präsident des Olympiakomitees, sagte der ARD, dass
"wenige" Arbeiter noch nicht bezahlt wurden. Das Problem werde
gelöst. Man versuche, auch Arbeiter aus Zentralasien aufzuspüren, von
denen keine Kontaktinformationen vorliegen.
Nach IOC-Angaben sind bereits 6.175 Arbeiter im Nachhinein durch
russische Firmen bezahlt worden. Dazu sagte Simonov gegenüber der
ARD-Olympiaredaktion: "Es geht um acht Millionen US-Dollar. Das IOC
ist der Meinung, dass die Arbeiter ihr Geld bereits erhalten haben.
Doch so ist es nicht."
Nach seiner Schätzung könnten insgesamt mehrere tausend Arbeiter
noch nicht bezahlt worden sein, da sie gar nicht wüssten, an wen sie
sich wenden sollten, um ihren Lohn zu erhalten: "Zu mir sind viele
Arbeiter gekommen, die gesagt haben, dass sie gar keinen
Informationen über ihre Arbeitgeber hätten. Die Daten, die sie haben,
sind teilweise vollkommen falsch oder nicht aktuell. Beispielsweise
werden den Arbeitern falsche Firmennamen oder Telefonnummern gegeben.
Das heißt, dass es einfach nahezu unmöglich ist, die verantwortlichen
Ansprechpartner zu finden."
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Bayerischer Rundfunk
Christian Nitsche
Pressesprecher
ARD-Olympia-Team
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