(ots) - Dänemark entschärft umstrittene Hundegesetze
Halter sollen Recht auf Gutachten vor Tötung erhalten
Osnabrück.- Dänemark will seine umstrittenen Hundegesetze
entschärfen. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Freitag)
unter Berufung auf Ministeriumsangaben aus Kopenhagen. Demnach sollen
Hundehalter, deren Vierbeiner durch Beißattacken aufgefallen sind und
deshalb eingeschläfert werden sollen, in Zukunft einen Experten zur
Begutachtung hinzuziehen dürfen. Dieser Sachverständige müsse dann
entscheiden, ob der Vorfall so schwerwiegend gewesen sei, dass das
Tier getötet werden müsse. Bisher konnten in solchen Fällen die Tiere
ohne Prüfung beschlagnahmt und eingeschläfert werden, was
insbesondere bei deutschen Touristen für Empörung gesorgt und
zahlreiche Stornierungen von Ferienausbuchungen nach sich gezogen
hatte. Wie das Ministerium der Zeitung weiter mitteilte, soll auch
das dänische Feld- und Weggesetz, das aus dem Jahr 1872 stammt,
geändert werden: Das Gesetz erlaubt es Privatpersonen, streunende
Hunde und Katzen auf ihrem Grundstück zu erschießen, wenn sie zuvor
den Besitzer des Vierbeiners gewarnt haben. Ist er nicht bekannt,
genügt auch eine Anzeige in der örtlichen Tageszeitung. Auch diese
Halter sollen in Zukunft das Recht haben, einen Experten
hinzuzuziehen. Ausnahmen gebe es nur noch, wenn Gefahr für Leib und
Leben eines Menschen oder Tieres bestehe. Die Gesetzesänderungen
sollen im März die letzte parlamentarische Hürde nehmen. Der dänische
Ferienhausanbieter Novasol begrüßte gegenüber der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" die geplanten Gesetzesänderungen. Das Unternehmen hatte sich
im vergangenen Jahr an die Spitze der Proteste gesetzt und für eine
Änderung des Hundegesetzes gekämpft. Tierschützer hatten damals vor
einem Urlaub mit Hund in Dänemark gewarnt. Nach ihren Angaben wurden
in dem skandinavischen Land seit 2010 etwa 1200 Hunde auf dieser
Basis getötet. Die dänische Polizei dagegen spricht von 400 getöteten
Hunden, die alle Menschen angefallen haben sollen.
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