(ots) -
Am Rande einer CSU-Veranstaltung bei Würzburg haben am Samstag
mehr als 100 Bürger gegen den Kurs von Ministerpräsident Horst
Seehofer bei der Energiewende protestiert. Eine Person mit einer
überdimensionalen Großmaske des CSU-Chefs kämpfte mit Schwert und
Schild symbolisch gegen eine Windrad-Attrappe und einen Strommast.
Bürger demonstrierten mit Sprechchören wie "Kohle und Atom - raus aus
unserem Strom" für die Rettung der Windkraft und der Energiewende in
Bayern.
Zu der Aktion hatte das bundesweite Kampagnennetzwerk Campact
aufgerufen. Außerdem versuchten sie Seehofer über 200.000
Unterschriften unter dem Online-Appell "Energiewende nicht absägen"
zu überreichen. Der Ministerpräsident weigerte sich bisher, die
Unterschriften der Bürger persönlich entgegen zu nehmen.
"Seehofer sabotiert mit seinem Gegen-Alles-Kurs die Energiewende",
sagte Oliver Moldenhauer von Campact. "Einerseits verhindert er mit
überzogenen Abstandsregeln den dezentralen Ausbau der Windkraft in
Bayern, anderseits lehnt er eine Stromleitung ab, die Windstrom aus
Norddeutschland nach Bayern leiten soll und unterstützt die Pläne von
Bundesenergieminister Gabriel (SPD), die Erneuerbaren Energien
auszubremsen. Mit seiner Don Quichotterie bereitet Seehofer den Boden
für eine neue Debatte über längere Laufzeiten für die
Atomkraftwerke", warnte Moldenhauer. Es sei ökonomisch irrsinnig, mit
der Windenergie an Land ausgerechnet die kostengünstigste Erneuerbare
Energie zu bekämpfen. "Wer weniger Stromtrassen will, braucht Sonne
und Wind vor Ort."
Nach einer repräsentativen TNS Emnid-Umfrage im Auftrag von
Campact unterstützen nur zwölf Prozent der Bayern Seehofers Kurs,
sowohl den Ausbau der Windkraft in Bayern als auch den auch
Netzausbau zu verhindern. 76 Prozent der Bürger des Freistaates
befürworten einen verstärkten Ausbau der Windkraft in Bayern. Den Bau
der Windstromtrasse befürworten 59 Prozent der bayrischen
Bevölkerung. Unter den CSU-Wählern sind sogar 62 Prozent für die
Windstromtrasse.
"Die Emnid-Umfrage zeigt, dass die Bevölkerung nicht hinter dem
Möchtegern-Volkstribun Horst Seehofer steht. Die Bürger wissen, dass
wer den Atomausstieg will, die Erneuerbaren Energien nicht abwürgen
darf", sagte Moldenhauer.
Pressekontakt:
Oliver Moldenhauer, Energiewende-Campaigner von Campact e.V.,
moldenhauer(at)campact.de, mobil 0177 306 8911
Yves Venedey, Pressesprecher Campact e.V., presse(at)campact.de, mobil
0151 268468 93
Weitere Informationen: https://www.campact.de/energiewende/