(ots) - von Martin Beils
Wladimir Putin hat der Welt eine große Show geboten. Die Athleten
lobten die Olympischen Spiele in Sotschi überschwänglich.
Organisatorisch klappte alles, von ein paar angesichts der Größe des
Ereignisses zu vernachlässigenden Kleinigkeiten. Doch der
Staatspräsident inszenierte das "neue Russland" ohne Rücksicht auf
soziale, ökologische und ökonomische Verluste. Er missbrauchte die
olympische Idee. Und das Internationale Olympische Komitee? Es
applaudierte artig. In seiner Sotschi-Bilanz verstieg sich Thomas
Bach, der IOC-Präsident, zu einem Vergleich dieser angeblich
"wunderschönen Spiele" mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in
Deutschland. Damals habe sich die Regierungsspitze, also Kanzlerin
Merkel, nicht darüber beklagt, "mit der WM in Verbindung gebracht zu
werden". Nun sei es eben Putins "legitimes Interesse", vom Erfolg der
Spiele zu profitieren. Der Vergleich hinkt gewaltig: damals das
fröhliche, vom ganzen Land getragenen Sommermärchen, nun die von der
Staatsspitze mit aller Macht durchgedrückten Olympischen Spiele.
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