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Neue OZ: Kommentar zu Ukraine

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(ots) - Die Mahnung der Ukraine

Freiheit, Freude, Fahnenschwingen: Beim Blick in die Ukraine ließe
sich der Eindruck gewinnen, nach dem dramatischen Umsturz gäbe es
viel zu feiern. Das gilt sicherlich dafür, dass das Töten vorerst
beendet ist. Der Rest aber bleibt offen. Vorerst hat die Opposition
neben Willensstärke nur bewiesen, dass sie sich nicht an
Vereinbarungen hält. Den auch von Frank-Walter Steinmeier
mitverhandelten Fahrplan trat sie jedenfalls mit Füßen und stellte
den deutschen Außenminister damit ein Stück weit bloß.

Wer setzt sich nun durch? Julia Timoschenko, kaum weniger
zwielichtig als Victor Janukowitsch? Was ist mit jenen Kräften, die
sich gegen jegliche äußere Einmischung wehren, ob von Ost oder West?
Wenn sich schon die gemäßigte Opposition nicht darum schert, was ihre
Führer vereinbaren, wäre es naiv zu glauben, die Regierungsbildung
ginge nun leicht von der Hand. Schon gar nicht mit Vitali Klitschko,
der zwar auf jedes Foto drängt, doch dem es trotz zweifachen
Versuches bisher nicht gelungen ist, in der Ukraine auch nur als
Bürgermeister Fuß zu fassen.

Paralleles Grundübel bleibt der geschichtsvergessene Schritt, das
Land vor die Wahl zwischen Ost und West gestellt zu haben. Die EU hat
den Konflikt damit maßgeblich mit hervorgerufen. Lösen kann sie ihn
nur mit Russland. Idealerweise führt die Eskalation der letzten
Wochen zur Einsicht, den Draht zu Moskau wieder zu pflegen und den
Kalten Krieg nicht länger latent aufleben lassen zu wollen. Wie rasch
Konflikte andernfalls eskalieren und überraschende Wendungen nehmen,
mahnt die Ukraine.

Burkhard Ewert



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Datum: 23.02.2014 - 22:00 Uhr
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