PresseKat - Studie: Europa Automobilbarometer 2014 - Die Rolle des Pkws in der Shareconomy von morgen

Studie: Europa Automobilbarometer 2014 - Die Rolle des Pkws in der Shareconomy von morgen

ID: 1023567

(ots) -
Der Pkw im Wandel: vom Mythos zum gemeinsam genutzten
Fortbewegungsmittel

- Do-it-yourself, All-inclusive-Angebote bei der Wartung und
Online-Ersatzteilkauf stehen hoch im Kurs
- Carsharing und Fahrgemeinschaften für 73 Prozent der Europäer
Erfolgskonzepte der Zukunft

Geht es nach den Europäern, entspricht die Zukunft des Pkws der
Shareconomy und ist geprägt von Carsharing, Fahrgemeinschaften und
innovativen Mobilitätskonzepten. Für 73 Prozent der Verbraucher sind
diese Alternativen weiter im Kommen. Jeder fünfte Europäer nutzt
bereits Fahrgemeinschaften. Dies geht aus einer repräsentativen
Studie der Commerz Finanz GmbH in Zusammenarbeit mit dem
Marktforschungsinstitut BIPE hervor. 4.830 Verbraucher in acht
europäischen Ländern wurden über das Internet zu ihren Erwartungen
und ihrem Nutzungsverhalten hinsichtlich des Pkws befragt.

"Das Prinzip der Shareconomy übertragen die Verbraucher schon
heute auf das Auto. Die Hemmschwelle, Ersatzteile oder Zubehör im
Internet zu erwerben, überwinden sie zunehmend. Dabei greifen sie auf
kostengünstige Do-it-yourself-Angebote für Wartung oder Reparatur
zurück", erklärt Christian Geißler, Bereichsleiter Caravan, Auto und
Motorrad der Commerz Finanz GmbH. "Nicht zuletzt sind es
Carsharing-Angebote, die dem Verbraucher ein Plus an Flexibilität und
Kosteneinsparung versprechen. Für Autohandel und Servicemarkt
bedeutet dies tief greifende Veränderungen, aber auch neue
Möglichkeiten. Über Selbsthilfewerkstätten, Wartungsverträge,
digitale Services im Carsharing-Bereich oder innovative
Finanzierungslösungen kann das eigene Geschäftsmodell neu profiliert
werden."

Gestern Statussymbol, morgen gemeinsames Fortbewegungsmittel

War der Pkw gestern noch Inbegriff von gesellschaftlichem Status,




verbinden die europäischen Verbraucher heute damit vorrangig Freiheit
und Autonomie (52 %). Dies trifft besonders auf Frauen zu. Sie legen
im Vergleich zu den Männern noch mehr Gewicht auf den Aspekt mobiler
Unabhängigkeit (56 % zu 48 %). In zehn Jahren hingegen wird der Pkw
ein Fortbewegungsmittel unter vielen sein, sagen 37 Prozent der
Europäer. Als weitere Assoziationen nennen sie Innovation,
Kostenaspekt und Umweltverschmutzung. Dementsprechend klare
Forderungen stellen die Verbraucher an die Automobilindustrie: Sie
wünschen sich "praktische" Innovationen für mehr Effizienz und
Kosteneinsparungen. High-Tech-Innovationen sind weniger gefragt. Nur
52 Prozent würden ihren Pkw verstärkt nutzen, wenn dieser
technologisch besser ausgestattet wäre. Trotz steigenden
Umweltbewusstseins behalten die Verbraucher die Tankanzeige im Blick:
93 Prozent achten beim Kauf des nächsten Pkws auf den
Kraftstoffverbrauch. Einen geringen Schadstoffausstoß wollen nur 73
Prozent der Europäer bei der Wahl des nächsten Pkws berücksichtigen.
Auch hier zeigt sich das Interesse der Europäer, die laufenden
Kfz-Kosten im Rahmen zu halten.

Der Pkw von morgen: Gemeinsame Nutzung ist das Motto

Kosten- und Umweltbewusstsein der Europäer führen zu einer neuen
Rolle des Pkws in der Mobilitätslandschaft. Sein Stellenwert wird
sich jedoch nicht grundlegend ändern: Für drei Viertel (74 %) der
Europäer nimmt der Pkw auch in Zukunft eine ebenso hohe Bedeutung ein
wie heute. Doch nur noch für jeden zweiten Verbraucher ist das Auto
künftig ein Produkt, das er alleine besitzt. Frauen, so das Ergebnis
der Studie, sind besonders gerne Pkw-Eigentümerinnen. Der geteilten
Mobilität in Form von Carsharing oder Fahrgemeinschaften stehen sie
daher etwas skeptischer gegenüber: Eine gemeinsame Pkw-Nutzung
befürworten 47 Prozent der Männer, aber nur 38 Prozent der Frauen.
Das Konzept der Fahrgemeinschaften hat sich dennoch europaweit
bereits durchgesetzt. Schon heute greift jeder fünfte Europäer darauf
zurück. Auch in Zukunft erwarten die Europäer eine positive
Entwicklung dieser Alternativen und schätzen dabei besonders
Fahrgemeinschaften (73 %) sowie Carsharing (73 %) als
vielversprechend ein. Mobilen Pauschalangeboten, die vom
langfristigen Autoverleih bis zum Leihfahrrad reichen, rechnen sie
etwas niedrigere Chancen zu (67 %). Der Trend ist klar: Auch in der
Gesellschaft von morgen bleibt das Auto fixer Bestandteil der
Mobilitätslandschaft, jedoch mit von Grund auf geänderter Bedeutung
und Nutzungsverhalten.

Europäer spüren den Preisanstieg

Steigende Pkw-Preise und die hohen Nutzungskosten zählen heute zu
den Hauptsorgen der europäischen Verbraucher. 63 Prozent sind
überzeugt, dass dieser Preistrend in den kommenden zehn Jahren
anhalten wird (Deutschland: 80 %). "Steigende Automobil-Halterkosten
bei rückläufigen Realeinkommen stellen eine große Herausforderung für
die Pkw-Hersteller, aber auch für den Automobilhandel dar. Es sind
neue Angebotsformen nötig, um die individuelle Mobilität langfristig
sicherzustellen. Dazu zählen Finanzierungsalternativen genauso wie
neue Mobilitätskonzepte", kommentiert Professor Dr. Stefan Reindl,
stellvertretender Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft
(IFA). Finanzierungslösungen wie Leasing, Teilfinanzierung oder
100%ige Finanzierung sind weiter beliebt. 68 Prozent der Europäer
sehen diese als ideale Finanzierungsangebote an, während für die
Deutschen die Barzahlung Favorit bleibt (42 %).

Ãœberschaubare Kosten dank All-inclusive-Wartung und
Selbsthilfewerkstatt

Finanzielle Einschränkungen führen auch zu neuen Verhaltensmustern
im Bereich Service und Reparatur: Die europäischen Verbraucher wollen
künftig vermehrt Hand am eigenen Pkw anlegen und diesen selbst warten
bzw. tun dies bereits (49 %). Auch das Konzept der
Selbsthilfewerkstatt nimmt an Bedeutung zu: Unter professioneller
Anleitung wird hier der eigene Pkw in einer Kfz-Werkstatt repariert.
42 Prozent der Europäer zeigen sich an einem solchen Modell
interessiert. Noch mehr Interesse rufen
"All-inclusive-Wartungspakete" hervor, welche zwei Drittel (68 %) der
Europäer in zehn Jahren beim Pkw-Kauf abschließen wollen. Die Suche
nach niedrigen Kosten führt die Verbraucher nicht zuletzt ins
Internet. 59 Prozent der Europäer planen, künftig Kfz-Ersatzteile und
Zubehör über Onlineanbieter zu beziehen, oder tun dies heute schon.
Anders beim Neuwagenkauf im Internet - 55 Prozent der Verbraucher
geben an, ihren Pkw auch mittelfristig nicht direkt im Netz kaufen
und bezahlen zu wollen



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Datum: 24.02.2014 - 12:27 Uhr
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