(ots) - In keinem Land, noch nicht einmal in den USA, sind
die Beziehungen zu Israel so kompromisslos formuliert wie in
Deutschland. Das Wort heißt Staatsräson. Es ist ein grundsätzliches
Orientierungs- und Handlungsprinzip zur Erhaltung eines Staates.
Angela Merkel hat also die Sicherheit Israels auf die gleiche Stufe
gestellt wie die Sicherheit Deutschlands. Doch solch eine Garantie
kann und darf nicht zu Kritiklosigkeit führen und schon gar nicht zu
politischer Enthaltsamkeit - im Gegenteil. Wer die Sicherheit Israels
ohne Wenn und Aber garantieren will, der muss auch ohne Wenn und Aber
daran arbeiten, dass Frieden einkehrt im Nahen Osten. Denn ohne
Frieden bleibt die Sicherheit Israels wie seit 66 Jahren allein eine
Frage militärischer Überlegenheit. Allerdings setzt der Wille zum
Frieden Vertrauen voraus. Und genau hier liegt das Problem, denn
Israelis und Palästinenser vertrauen einander kein bisschen. Wird
deshalb der Besuch des nahezu kompletten Kabinetts unter Führung der
Kanzlerin ein netter Ausflug in ein sonniges Land bleiben, aber kaum
mehr? Nein! Denn solche Besuche sind Teil der Staatsräson. Sie füllen
den Begriff mit Leben: Eure Zukunft ist unsere Zukunft, auch wenn ihr
stinksauer darauf seid, dass wir gegen eure Siedlungspolitik auf
palästinensischem Boden sind. Wir mischen uns ein, gerade weil wir
ein für alle Mal erklärt haben, dass wir mit euch durch dick und
dünn gehen. Und wir lassen uns nicht entmutigen, da könnt ihr noch so
stur sein. Bei den meisten Menschen in Israel ist diese Botschaft
längst angekommen und - sie vertrauen ihr. Eine bessere Basis auf dem
Weg zu einem Frieden kann es kaum geben.
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