(ots) - Man mag der Kanzlerin vorwerfen, dass sie sich
in vielen Fragen gern an der Mehrheitsmeinung orientiert. Was Israel
betrifft, hält sie unbeirrbar an einer Politik der aktiven
Solidarität mit dem jüdischen Staat fest. Für sie ist und bleibt das
Existenzrecht Israels Teil der deutschen Staatsräson. Und zwar zu
Recht. Es ist neben der Freundschaft mit den USA und Frankreich der
dritte Eckpfeiler der deutschen Außenpolitik. Ihre klare Haltung
verschafft Merkel ein enormes Ansehen in Israel. Dies nutzt die
Kanzlerin geschickt, um den Hardliner Netanjahu von seiner
verhängnisvollen Siedlungspolitik abzubringen. Sie wagt sich genau so
weit vor, dass er es nicht als Affront betrachten kann. Eine
diplomatische Meisterleistung. Merkel berücksichtigt in ihrer
Israel-Politik natürlich die schlimme Vergangenheit Deutschlands.
Aber sie tut es nicht aus schlechtem Gewissen, sondern aus tiefer
Überzeugung. Das verleiht ihr Autorität. Sie wird mehr erreichen als
andere EU-Staaten, die gegenüber dem demokratischen Israel bisweilen
eine geradezu feindselige Haltung einnehmen.
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