(ots) - Der Krieg der Zukunft
Dieser Aufschrei war programmiert: Einsparungen beim Militär sind
in den USA traditionell unpopulär. Zum einen gilt vielen Amerikanern
eine große und gut gerüstete Truppe als sichtbarer Beweis für den
Supermacht-Status. Zum anderen steckt hinter dem riesigen
Militärapparat eine lukrative Industrie mit einflussreichen
Lobbyisten, die aus Angst vor Verlusten nun Schreckensszenarien
heraufbeschwören.
Doch das ist durchsichtige Schwarzmalerei. Selbst nach den
Kürzungen werden die USA die mächtigste Armee der Welt haben und
immer noch mehr Geld für Rüstung ausgeben als China, Russland,
Saudi-Arabien, Großbritannien, Frankreich, Japan, Deutschland und
Indien derzeit zusammen. Der Staat muss sparen, der teure Krieg im
Irak ist zu Ende, aus Afghanistan steht der Abzug bevor - da ist es
nur konsequent, die Zahl der Soldaten zu reduzieren.
Die US-Verteidigungsstrategen setzen künftig außerdem auf andere
Bereiche: den Drohnen- und Cyber-Krieg. Während bei konventionellen
Waffensystemen der Rotstrich regiert, soll hier investiert werden.
Insofern verabschieden sich die USA keineswegs von ihrer aggressiven
Militärpolitik. Sie verlegen sich vielmehr auf modernere Technik -
und die ist eben nicht mehr so offensichtlich eindrucksvoll wie ein
gewaltiges stehendes Heer für den Bodeneinsatz oder eine riesige
Kampfschiffflotte.
Franziska Kückmann
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