(ots) - Eine stärkere Besteuerung großen Reichtums fordert
der Paritätische Gesamtverband anlässlich der Ergebnisse einer heute
vorgestellten Studie des DIW zur anhaltend hohen
Vermögensungleichheit in Deutschland. Der Verband warnt vor der
Gefährdung des sozialen Friedens und fordert von der Bundesregierung
einen rigorosen steuerpolitischen Kurswechsel.
"Die Vermögensschere in Deutschland ist nicht nur ungerecht und
unsozial, sondern geradezu obszön. Die Reichen werden immer reicher
und die Armen immer mehr", kommentiert Ulrich Schneider,
Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, die
Ergebnisse der aktuellen DIW-Studie. Während die reichsten zehn
Prozent der Bevölkerung ihr Vermögen innerhalb von fünf Jahren um
rund 4,5 Prozent steigern konnten, besitze ein Viertel der
Bevölkerung gar kein Vermögen oder sei sogar hoch verschuldet. "Die
Große Koalition darf die Augen vor der drastischen
Vermögensungleichheit in der Bundesrepublik nicht länger
verschließen. Die Zahlen belegen, dass sich die Bundesregierung auf
einem steuerpolitischen Irrweg befindet", so Schneider.
Der Verband bekräftigt seine Forderung nach einer stärkeren
Heranziehung sehr hoher Einkommen und Vermögen zur Finanzierung
sozialer Reformen. "Es war eine kapitale Fehlentscheidung dieser
Bundesregierung, Fragen der Vermögensverteilung und notwendiger
Steuerreformen komplett und bewusst zum Tabu zu erklären. Wenn die
Regierung nicht schnellstmöglich die Weichen für eine neue, wirklich
solidarische Steuerpolitik stellt, ist der soziale Frieden in
Deutschland ernsthaft gefährdet", warnt Schneider. Konkret fordert
der Verband eine deutlich stärkere Besteuerung von großen Erbschaften
sowie sehr hoher Vermögen und Einkommen. Nur so könnten
Verteilungsgerechtigkeit auf der einen Seite und eine nachhaltige
Finanzierung des Gemeinwesens auf der anderen Seite sichergestellt
werden.
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