(ots) - Abschlusspräsentation in
Osnabrück - "Neue Qualitätsstufe in nachhaltigen
DJH-Managementsystemen"
In den letzten drei Jahren haben die "Jugendherbergen im
Nordwesten" als erster Landesverband im Deutschen Jugendherbergswerk
(DJH) ein nachhaltiges Unternehmenskonzept entwickelt, erfolgreich in
die Praxis umgesetzt und im aktuellen ersten Nachhaltigkeitsbericht
dokumentiert. Ausgehend von sechs Piloteinrichtungen führt das von
der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit 155.000 Euro geförderte
Modellprojekt den Nachhaltigkeitsgedanken in 34 Jugendherbergen im
Nordwesten Deutschlands ein - mit Impulsen für die deutschlandweit
über 500 Jugendherbergen. Eines der wesentlichen Ergebnisse: Während
eine Ãœbernachtung im Hotel rund 28 Kilogramm Kohlendioxid "schluckt",
konnten die Jugendherbergen ihren Verbrauch auf 13,9 Kilogramm
senken. Zur Abschlusspräsentation des Projektes lud das DJH heute ins
DBU Zentrum für Umweltkommunikation nach Osnabrück ein.
Rund 80 geladene Gäste nahmen an der Veranstaltung teil. Thorsten
Richter, Geschäftsführer des DJH-Landesverbandes Unterweser-Ems,
beschreibt die wesentlichen Ziele des Projektes: "Es geht es um das
Entwickeln einer ernsthaften Nachhaltigkeitsstrategie, die mit
definierten Zielen und Kennzahlen arbeitet und in allen
Unternehmensbereichen erlebbar ist. Wir wollen jeden Tag ein bisschen
besser werden." Innerhalb der letzten drei Jahre habe eine stetige
Auseinandersetzung des Unternehmens mit Fragestellungen der
Nachhaltigkeit stattgefunden. Das modellhaft erarbeitete nachhaltige
Unternehmenskonzept reiche daher vom nachhaltigen Beschaffungswesen
über Energieeinsparungsmaßnahmen und Personalentwicklung bis hin zur
Entwicklung eines nachhaltigen Unternehmensprofils und eines
Programms, das sich an einer Bildung für nachhaltige Entwicklung
(BNE) orientiert.
Grundlage für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie im
Unternehmensalltag sei eine umfassende Analyse zur
Kohlendioxid-Bilanz (CO2) für alle 34 Jugendherbergen im Nordwesten.
Ein auf Kennzahlen basierender Nachhaltigkeits-Index pro
Jugendherberge mache die Nachhaltigkeit messbar. Für das Verringern
des sogenannten "CO2-Fußabdruckes" der Jugendherbergen würden gezielt
Maßnahmen ergriffen. Richter: "So werden Gäste über energie- und
wassersparendes Verhalten informiert, Mitarbeiter geschult und Strom
ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen bezogen.
Wassersparende Armaturen senken den Wasserverbrauch erheblich." Die
Jugendherbergen schonten die Ressourcen durch das Aufbereiten
gebrauchter Möbel und Einrichtungsgegenstände. In Küche und Kantine
würden Kaffee, Tee und Nudeln, Gemüsebrühe und Honig in Bioqualität
angeboten. Einmal pro Woche gebe es in allen Jugendherbergen einen
Veggie-Day. Die Jugendherberge Norderney und das DJH Resort
Neuharlingersiel arbeiteten klimaneutral. "Die dort getätigten
Ausgleichszahlungen fließen in ein Aufforstungsprojekt in Bolivien."
Babette Pieper, Nachhaltigkeitsbeauftragte des DJH-Landesverbandes
Unterweser-Ems, kann die Ergebnisse der bisherigen Arbeit in Zahlen
fassen: "Der durchschnittliche Fußabdruck, der bei einer
Hotelübernachtung anfällt, beträgt 28 Kilogramm CO2 pro Übernachtung.
Wir konnten unseren durchschnittlichen CO2-Verbauch pro Ãœbernachtung
von 17,4 Kilogramm im Jahr 2010 auf 13,9 Kilogramm im Jahr 2012
senken."
Die nachhaltige Unternehmensstrategie wirke sich auch auf die
Gestaltung der Bildungsprogramme für Schulklassen, Gruppen und
Familien aus. Eine noch stärkere Ausrichtung auf die Anforderung der
BNE habe dazu geführt, dass das Nachhaltigkeitskonzept der
Jugendherbergen 2011/2012 als offizielles Projekt der Vereinten
Nationen ausgezeichnet worden sei.
"Seit 25 Jahren ist das DJH zum Thema Nachhaltigkeit aktiv", so
Bernd Dohn, Geschäftsführer des DJH-Hauptverbandes. "In dieser Zeit
entstanden bundesweit Umwelt-Jugendherbergen und die
Modell-Jugendherbergen Mirow, Harsberg und Brilon. Das vorliegende
nachhaltige Unternehmenskonzept stellt eine neue innovative
Qualitätsstufe für die nachhaltigen Managementsysteme im DJH dar. Die
Erfahrungen sind für uns wertvoll und können auch von anderen
DJH-Landesverbänden übernommen werden."
Angesichts dieser Dimension und der großen Multiplikatorwirkung
des DJH sei das Projekt als "wegweisend" einzustufen, betont
DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann: "Jetzt besteht die große
Chance, den Gedanken des nachhaltigen Wirtschaftens im Sinne eines
integrierten Nachhaltigkeitsmanagements im gesamten DJH und auch in
vergleichbaren Einrichtungen außerhalb des DJH langfristig zu
verankern und sichtbar zu machen." DBU-Expertin Verena Exner weist
auf die Bandbreite des entwickelten Unternehmenskonzepts hin:
"Besonders freue ich mich, dass es auch erste Ansätze für eine
nachhaltige Personalentwicklung beinhaltet und der Prozess
weitergeht."
"Für uns geht mit dem heutigen Tage zwar ein Modellprojekt zu
Ende, aber für unser Unternehmen ist der Nachhaltigkeitsgedanke nicht
mehr weg zu denken und für unsere Gäste zu einem wichtigen
Bestandteil des 'Erlebnisses Jugendherberge' geworden", bekräftigt
Richter die Zukunftsfähigkeit dieser nachhaltigen
Unternehmensstrategie. Weitere Informationen zum Projekt unter
www.nordwesten.jugendherberge.de/inspiration/nachhaltigkeit
Hinweis an die Redaktionen:
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Bildmaterial zum Termin zur Verfügung.
Pressekontakt:
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Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 27973):
Babette Pieper
Die Jugendherbergen im Nordwesten
Telefon: 0421| 59830-26
E-Mail:
babette.pieper(at)jugendherberge.de