(ots) - Jetzt steht schwarz auf weiß geschrieben, was
seit Jahren zu hören ist. Katholische und evangelische Bischöfe
mahnen ja in ihren Weihnachts- und Osterpredigten in schöner
Regelmäßigkeit all das an, was aus ihrer Sicht eine gerechter
organisierte Gesellschaft ausmachen würde.
Aber ihr gemeinsames Papier wirkt auf seltsame Art weichgespült,
unverbindlich, pflichtschuldigst verfasst. Natürlich sind die Zeiten
längst vorbei, in denen die Worte von Bischöfen wie Donnerhall in
Politik und Gesellschaft gefahren sind. Damit ist in einem weitgehend
säkularisierten Land nicht mehr zu rechnen. Dennoch: Jeder einzelne
Satz des aktuellen Papstes zum Thema Armut wirkt kraftvoller,
unverkünstelter, echter als diese diplomatisch formulierten Zeilen.
Sie mögen gut gemeint sein, aber sie werden aller Voraussicht nach
wenig bewirken. Rührt die Zurückhaltung vielleicht auch daher, dass
die Kirchen speziell in Deutschland Teil des Systems sind, das sie
kritisieren?
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