Rheinische Post: Kommentar /
Eskalation auf der Krim
= Von Helmut Michelis
(ots) - Der geflüchtete Ex-Präsident Viktor
Janukowitsch hat den Kreml gestern vor einem militärischen Eingreifen
in der Ukraine gewarnt - immerhin er gießt öffentlich kein Öl ins
Feuer. Doch unbekannte, mutmaßlich aus Russland stammende Soldaten
zeigen auf der Krim bereits bedrohlich Präsenz; die Krise eskaliert
täglich und wird zur Gefahr für ganz Europa. Es ist die Stunde der
Scharfmacher auf allen Seiten - inzwischen sind die schlimmsten
Szenarien denkbar: ein Bürgerkrieg oder sogar ein offener Kampf
zwischen Russland und der Ukraine. Wird die Halbinsel Krim
abgetrennt, wäre das vielleicht sogar zurzeit das kleinere Übel.
Deutschland, Frankreich und Polen, bereits in Kiew als
Verhandlungstrio zumindest teilweise erfolgreich, müssen nun alle
diplomatischen Kanäle nutzen, bevor eine neue Eiszeit Ost und West
spaltet. Europa ist gefordert, der wirtschaftlich am Boden liegenden
Ukraine schnell finanziell zu helfen. Gänzlich hoffnungslos ist die
Lage trotz verhärteter Fronten nicht: Letztlich kann auch Russland
dauerhaftes Chaos unmittelbar an seinen Grenzen nicht wollen.
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Datum: 28.02.2014 - 20:39 Uhr
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