(ots) - Pistorius: Gemeinsam gegen religiöse Extremisten
Niedersachsens Innenminister will gewaltbereite Salafisten in
Kooperation mit muslimischen Verbänden stoppen - Experten-Tagung in
Osnabrück
Osnabrück.- Im Vorfeld einer Experten-Tagung zum Thema Salafismus
in Deutschland, die an diesem Samstag in Osnabrück stattfindet,
kündigte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) an, das
Problem gemeinsam mit muslimischen Verbänden angehen zu wollen. In
einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte
Pistorius: "Wir haben das gemeinsame Interesse, dass religiöse
Extremisten weder in den muslimischen Gemeinden noch anderswo in
unserer Gesellschaft Fuß fassen können." Man dürfe nicht zulassen,
dass "Vorurteile und Ressentiments gegenüber Muslimen das über
Jahrzehnte in Deutschland gewachsene friedliche Miteinander"
beeinträchtigten, betonte der SPD-Politiker. Der Dialog mit den
muslimischen Verbänden habe für die niedersächsische Landesregierung
"einen hohen Stellenwert", fügte Pistorius hinzu.
Experten warnen davor, dass gewaltbereite Salafisten verstärkt an
Schulen in Deutschland oder über das Internet junge Männer für
Kampfeinsätze, etwa in Syrien, rekrutieren. Die Zahl der Anhänger der
streng an der Sunna und dem Koran ausgerichteten Strömung in
Deutschland wird auf etwa 5000 geschätzt. Vor einem Jahr sollen es
noch halb so viele gewesen sein. Auf der Experten-Tagung, an der
unter anderem Niedersachsens Innenminister Pistorius teilnimmt,
sollen auch mögliche Präventionsprogramme an Schulen diskutiert
werden.
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