(ots) - Im Vorfeld der Sitzung des Europäischen Rates am 20.
und 21. März fordern die europäischen Mitglieder der
Hilfsorganisation CARE die EU-Staats- und Regierungschefs in einem
offenen Brief dazu auf, einen ambitionierten Klima- und Energierahmen
2030 zu schaffen und auf globaler Ebene Führungsstärke beim
Klimaschutz zu zeigen.
"Wir sind besorgt darüber, dass die Europäische Union derzeit den
nötigen Ehrgeiz vermissen lässt, um ihrer Rolle als Vorreiter in
Sachen Klimaschutz und nachhaltiger Energiepolitik gerecht zu
werden", warnt Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE
Deutschland-Luxemburg. "Konkret muss beschlossen werden, dass Europa
seine Emissionen im eigenen Wirtschaftsraum bis 2030 um mindestens 55
Prozent reduziert, und nicht wie bisher vorgesehen um lediglich 40
Prozent." Neben der Emissionsreduzierung fordert CARE auch national
verbindliche, ehrgeizige Zielmarken für Erneuerbare Energien und
Energieeffizienz in Europa.
"Ohne diese ehrgeizigen Ziele zur Emissionsreduzierung ist das
Risiko einer globalen Erwärmung um mehr als 2° Celsius unvermeidbar",
erinnert Zentel. Die jüngsten Forschungsergebnisse von
Klimawissenschaftlern legten sogar eine Deckelung der Erwärmung bei
1,5° Celsius nahe, um die schlimmsten Folgen noch zu verhindern.
Der offene Brief richtet sich an die Regierungen von Dänemark,
Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Österreich,
Tschechien und des Vereinigten Königreiches. Sie alle stünden zudem
in der Verantwortung, Entwicklungsländer dabei zu unterstützen, mit
den Folgen des Klimawandels umzugehen und emissionsarme
Entwicklungsmodelle voranzubringen.
Der Zeitpunkt für deutliche Signale sei jetzt günstig, so CARE: Im
September lädt UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon Staats- und
Regierungschefs zu einem globalen Klimagipfel ein, im Dezember werden
in Peru bei der jährlichen Konferenz der Klimarahmenkonvention die
Weichen für ein umfassendes Klimaabkommen nach dem Jahr 2020 gelegt.
"Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit",
schreiben die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der
europäischen CARE-Organisationen. "Nicht nur die ärmsten
Weltregionen, sondern wir alle werden unter den Folgen des Nichtstuns
leiden." Die Auswirkungen des Klimawandels machten schon heute
Erfolge der Armutsbekämpfung zunichte und untergrüben Menschenrechte,
wie zum Beispiel das Recht auf angemessene Ernährung. CARE schließt
den Brief mit einem dringenden Appell: "Dies ist buchstäblich eine
Frage von Leben und Tod für die Ärmsten der Armen. Nichthandeln ist
keine Option."
Der komplette Wortlaut des Briefes findet sich unter www.care.de
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