(ots) - Wer kennt die Situation in Betrieben in angespannter
Lage nicht? Gespart werden muss, selbstredend, beim Personal. Und
weil Ältere mehr verdienen, gelangen sie bei Rationalisierungen als
Erste auf die Abschussliste. Zur Hilfe kommt der Staat, der nach wie
vor einige Schlupflöcher in die Frühpension offenhält (und sogleich
noch die Arbeitslosenstatistik schönt).
Schön, wenn Politiker in Sonntagsreden die niedrigste
Arbeitslosigkeit in Europa und somit sich selbst loben. Glauben tut
das der ohnehin keiner. Vielmehr wird eine Gesellschaft durch die
Verdrängung der Älteren massiv geschädigt: Das Ausmustern erfahrener
Köpfe hat einen Wegfall an Wissen zur Folge, demotiviert die
Betroffenen und kostet obendrein eine Stange Geld.
Wenn jetzt mit einem zarten Bonus-Malus-System gegengesteuert
wird, besteht die Gefahr, dass sich die Problematik noch verschärft.
Wer möchte schon in einem Betrieb arbeiten, der jemanden nur aus
Angst vor Strafzahlungen behält? Zudem ist zu befürchten, dass die
Freisetzung künftig bevor Erreichen der jeweiligen Altersschwellen
erfolgt. Echte Verbesserungen bedürften schon tieferer
Reformmaßnahmen. An erster Stelle braucht es eine radikale Abflachung
der automatischen Vorrückungen und damit des Senioritätsprinzips.
Wenn Arbeit ohne Mehrleistung so teuer gemacht wird, dass sie nicht
mehr leistbar ist, werden die Älteren weiter auf dem Abstellgleis
landen.
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