(ots) - Der Tod der dreijährigen Yagmur in Hamburg
hat erneut eine öffentliche Diskussion entfacht um Kernpunkte des
Kinderschutzes. Vor allem die Rückführung des Mädchens aus der
Pflegefamilie zurück zu den leiblichen (und womöglich misshandelnden)
Eltern stößt auf Unverständnis und harsche Kritik. Der Fachkongress
"Kinder zwischen zwei Welten", der vom 10. bis 11. März in Lübeck
stattfindet, nimmt sich genau dieses schwierigen Spagats an: freie
Träger und öffentliche Jugendhilfe müssen im Spannungsfeld zwischen
Elternrecht und Kindeswohl Entscheidungen treffen, ohne dass die
Kinder dabei zusätzlich Schaden nehmen. Das erfordert eine besonders
intensive Kommunikation zwischen den beteiligten Systemen wie
Jugendhilfe, Familiengerichten und ggf. Staatsanwaltschaften.
Die Unterbringung in einer Pflegefamilie kann für Kinder eine
große Chance bedeuten, in einem neuen Umfeld Verlässlichkeit und
Schutz zu erleben, und nahezu immer auch die schmerzliche Trennung
von den vertrauten Bezugspersonen.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutz-Zentren
veranstaltet zusammen mit dem Kinderschutz-Zentrum Lübeck diesen
Kongress, denn Pflegefamilien können - bei entsprechenden
Rahmenbedingungen - zu einem sicheren und tragfähigen Ort für Kinder
werden, die in den meisten Fällen zuvor keine verlässlichen und
tragfähigen Bindungserfahrungen machen konnten. Auf der Fachtagung
wird der Blick sowohl auf die betroffenen Kinder, auf das "alte" und
"neue" Familiensystem, sowie auch auf die beteiligten Helfer(innen)
gerichtet. Bei deutlich angestiegenen Zahlen von Inobhutnahmen in den
vergangenen Jahren, insbesondere bei den Kindern unter drei Jahren,
sollte der Bereich der Pflegekinderhilfe als ein Angebot der
Jugendhilfe besonderen Qualitätsanforderungen entsprechen!
Expert(inn)en aus Pflegekinderverbänden, den Frühen Hilfen, aus
Hochschulen sowie der öffentlichen und freien Jugendhilfe vermitteln
Erkenntnisse aus der Wissenschaft, sowie Erfahrungen und Konzepte aus
der Praxis. Es nehmen 170 Fachkräfte teil aus dem Pflegekinderbereich
sowie Fachkräfte aus Jugendämtern, Familiengerichten,
Beratungsstellen und therapeutischen Einrichtungen, die mit
Pflegefamilien arbeiten.
Der Fachkongress wird durch das Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.
Wir laden Sie herzlich ein zum Pressegespräch am Montag, von 12.30
- 13.15 Uhr in der Handwerkskammer Lübeck, Raum M1. Ihren Fragen zum
Thema Fremdunterbringung, Pflegekinder, Herkunftsfamilie stehen u.a.
Teresa Siefer (Vorstand der Kinderschutz-Zentren und Leiterin des
Kinderschutz-Zentrums Lübeck) sowie Arthur Kröhnert (Geschäftsführer
der Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutz-Zentren) zur
Verfügung.
Pressekontakt:
Teresa Siefer
Dipl.Psych./ PPTh/ KJPTh
Leitung
Kinderschutz-Zentrum Lübeck
An der Untertrave 78
23552 LÃœBECK
Tel 0451 -78881
Fax 0451- 72295
e-mail: kiz-luebeck-ts(at)t-online.de
Arthur Kröhnert
Bundesgeschäftsführer Die Kinderschutz-Zentren
Bonner Str. 145
50968 Köln
Telefon: 0221-56975 3
Telefax: 0221-56975 50
E-Mail: kroehnert(at)kinderschutz-zentren.org
Internet: www.kinderschutz-zentren.org