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Experten im Mercedes-Benz Sportpresseclub sind sich einig: Joachim
Löws "Alarm-Rede" vor dem Länderspiel in Stuttgart war dringend nötig
MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN JOACHIM LÖW, FRANZ BECKENBAUER, HANSI MÜLLER,
GIOVANE ELBER UND FREDI BOBIC
Anmoderation:
Der Countdown läuft: Knapp drei Monate sind es nur noch bis zum
Beginn der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Und
Bundestrainer Joachim Löw machte schon vor dem ersten Länderspiel des
Jahres gewaltig Druck auf seine Spieler: "Die Uhr tickt. Nur
derjenige, der sie hört, wird eine reelle Chance haben", sagte er vor
dem Länderspiel gegen Chile gestern Abend in Stuttgart. Dass Löw mit
seinem Alarmschrei Recht hat, davon konnten sich 54.500 enttäuschte
Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena überzeugen, die einen
glücklichen 1:0-Sieg über Chile erlebten. Entsprechend enttäuscht
äußerte sich der Bundestrainer in der Pressekonferenz nach dem Spiel:
O-Ton Joachim Löw
Er war genau der Gegner, den wir heute auch gebraucht haben vor
dieser WM: Ein Gegner, der - wie wir das auch erwartet haben - extrem
stark und lauffreudig ist. Technisch sehr, sehr gut und taktisch sehr
gut geschult. Eine Mannschaft, die uns heute alles abverlangt hat.
Ich denke, wenn man das ganze Spiel sieht, dann war es für uns auch
ein sehr, sehr glücklicher Sieg heute, weil die Chilenen auch einige
sehr, sehr gute Möglichkeiten hatten. Die Chilenen hatten dann auch
klasse, schnell und direkt gekontert, deswegen war es für uns auch
wahnsinnig schwierig, so richtig in das Spiel reinzukommen. Wir
mussten einen unheimlichen Aufwand betreiben und von daher denke ich,
dass wir heute schon auch gesehen haben, dass es eben auch einige
andere Nationen gibt, die hervorragende Fußballer haben. (0:55)
Im Mercedes-Benz Sportpresseclub war die "Alarm-Rede" von Joachim
Löw natürlich Thema Nummer 1. Hansi Müller, Fredi Bobic und Giovane
Elber diskutierten gemeinsam mit Franz Beckenbauer darüber, was
Joachim Löw 100 Tage vor der WM mit seinem Weckruf erreichen möchte.
Für den "Kaiser" ist klar, der Bundestrainer weiß genau, dass noch
viel zu tun ist bis zur WM:
O-Ton Franz Beckenbauer
Er wird schon seine Gründe haben, warum er das macht. Es schadet
nichts, denn die Weltmeisterschaft ist noch nicht so im Gespräch. Im
Moment ist es noch die Bundesliga, im Moment ist es noch die
Champions League, die internationalen Wettbewerbe. Also noch kein
Platz für die vier Länderspiele für die Weltmeisterschaft. Er hat
mehr auf dieses Ereignis aufmerksam gemacht, hat gesagt 'Moment mal,
wir haben nur noch drei Monate. Also reißt euch bitte zusammen und
bereitet euch auch auf diese Weltmeisterschaft vor. Denn wenn ihr
euch auf die Weltmeisterschaft vorbereitet, dann bereitet ihr euch
auch auf die Bundesliga vor und auf die Champions League. Das geht ja
Hand in Hand'. Ich denke, das war sehr gut, dass er wieder auf sie
aufmerksam gemacht hat. (0:43)
"Bereit wie nie" - mit diesem Slogan begleitet DFB-Generalsponsor
Mercedes-Benz seit Montag dieser Woche die Nationalmannschaft zur WM.
Ein Claim, der die Mannschaft für die restlichen drei Länderspiele
aufrütteln muss, findet Hansi Müller, Europameister von 1980. Er hat
als Spieler selbst erlebt, wie wichtig es ist, dass ein Trainer die
letzten Reserven aus seinen Spielern herauskitzelt. Deshalb findet
auch er, Joachim Löw hat genau den richtigen Ton getroffen:
O-Ton Hansi Müller
Das wirkt so, dass du Dir als Spieler sagst: 'Mensch, ich tu doch
eh alles für so ein Turnier'. Aber vielleicht tue ich alles und das
sind nur 98 Prozent und dann kommen die zwei noch dazu. Und die
können nachher den Unterschied ausmachen. Ich finde das gut. Wir
haben ein Spielerpotenzial, was Kreativität und spielerische
Möglichkeiten anbetrifft, das noch nie so gut war. Und wenn da
dazukommt, dass wir auch in anderen wichtigen Dingen, vermeintlichen
Kleinigkeiten, nichts anbrennen lässt, dann erhöht das die Chance
noch einmal um ein paar Prozent, dass man nachher wirklich den Pokal
in der Hand hat und ich würde und ich würde mich wahnsinnig für den
Jogi, für die Jungs und auch für den deutschen Fußball freuen, weil
wir immer dicht dran waren und es nie gereicht hat. (0:46)
Vielleicht hat sich Fredi Bobic beim Spiel der Nationalmannschaft
an die schwachen Leistungen seines VfB an gleicher Stelle erinnert.
Auch er muss jetzt ganz schnell seine Mannschaft erreichen, um nach
acht Niederlagen in Folge nicht im Abstiegsstrudel stecken zu
bleiben. Den Bundestrainer bestärkt der ehemalige Nationalspieler und
jetzige VfB-Sportdirektor, konsequent bei der jetzt eingeschlagenen
Linie zu bleiben:
O-Ton Fredi Bobic
Es ist auch wichtig. Es ist kurz vor der Nominierung. Das letzte
Spiel. Ich glaube schon, dass es wichtig ist, Dinge auch ganz klar
anzusprechen. Was man erwartet für die nächsten Wochen und Monate, um
dann auch bereit in die WM zu gehen. Weil eines ist ja klar: Der
Titel wird immer verlangt und den Titel möchte auch Joachim Löw
haben. Ich glaube, dass er die Spieler einfach sensibilisieren
wollte, so wie es in der Vergangenheit auch immer der Fall war.
(0:21)
Und noch ein Ex-VfB-Spieler war Gast im Mercedes-Benz
Sportpresseclub: Giovane Elber. Er fiebert schon der WM in seinem
Heimatland entgegen. Und auch wenn Franz Beckenbauer glaubt, dass in
Südamerika nur eine südamerikanische Mannschaft Weltmeister werden
kann, Giovane Elber und seine Fußball-Freunde sind da anderer
Meinung:
O-Ton Giovane Elber
Klar, wir erwarten eine tolle WM. Wir erwarten, dass Brasilien
vielleicht ins Finale kommt. Die sind alle vorbereitet, denn
Brasilien hat einen super Confederations-Cup gespielt. Und wir haben
gesehen, dass die Mannschaft lebt. Die Mannschaft ist wieder da und
es sind nicht nur Einzelspieler. Aber gestern war ich mit Zidane,
Ronaldo und Figo zusammen und jeder sagt, diese WM hat Deutschland
schon gewonnen oder wird Deutschland gewinnen, sagen wir es so.
(0:27)
Wir erinnern uns: Giovane Elber war auch zu seiner Bundesligazeit
immer für ein Späßchen gut.
Abmoderation:
Stimmen aus dem Mercedes-Benz Sportpresseclub gestern Abend beim
Länderspiel gegen Chile. Die deutsche Nationalmannschaft hat in
Stuttgart ihr erstes Spiel im Jahr 2014 gegen Chile mit 1:0
gewonnen. Wahrlich kein gutes Spiel, aber es stehen noch drei weitere
Vorbereitungsspiele aus, in denen alles besser werden kann: Am 13.
Mai gegen Polen, am 1. Juni gegen Kamerun und am 6. Juni gegen
Armenien. Und am 12. Juni beginnt in Brasilien die WM.
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