(ots) - Den Griechen erneut nur die kalte Schulter zu
zeigen und darauf zu hoffen, dass die Geschichte schon wieder
vergessen wird, wäre billig. Die Bundesregierung sollte sich
stattdessen aber einen kreativen Kompromiss ausdenken. Es gibt viele
Möglichkeiten. Großzügige Stipendien-Programme für die
Opfergemeinden, Hilfe bei Infrastrukturprojekten. Das geplante
deutsch-griechische Jugendwerk ist schon eine gute Idee. Eine
gemeinsame Schulbuchkommission wäre eine zweite. Damit deutsche
Griechenlandurlauber irgendwann nicht mehr ganz so ahnungslos sind,
wenn sie auf Kreta auf einmal vor einem Massaker-Mahnmal stehen oder
in Thessaloniki vor dem Deportations-Denkmal. Gar nichts kosten würde
es, im Diskurs über die griechische Krise auf jenes Vokabular zu
verzichten, das Menschen im Alter von Karolos Papoulias an die
Besatzer erinnern muss, weil auch Wehrmachtsgeneräle so redeten
("Volk der Faulenzer").
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