(ots) - Berlins lange Leitung
Neue Regierung, altes Problem: Deutschland ist bei der
Internetgeschwindigkeit Entwicklungsland. Und Minister Alexander
Dobrindt, nicht nur für die Erfindung der Pkw-Maut verantwortlich,
sondern auch Hüter der digitalen Infrastruktur, gibt welche Antwort
auf die Frage nach der Lösung des Problems? Die alte. Wieder treffen
sich Vertreter aus Politik und Wirtschaft, schütteln Hände und
verkünden Ziele, an die sie vermutlich selbst nicht glauben. Der
Gipfel in Berlin ist die Neuauflage eines Gipfels aus dem Jahr 2009.
Damals einigte man sich, bis zum 1. Januar 2014 genau 75 Prozent der
Haushalte mit einer Datenübertragungsrate von mindestens 50 Mbit
auszustatten. Breitbandstrategie wurde das Ganze getauft, und gegen
die Wand gefahren. Zum Stichtag lag die Quote bei gut 60 Prozent. So
ganz genau weiß das in Berlin niemand. Dabei steht in einer aktuellen
Studie des Wirtschaftsministeriums, wie das Problem gelöst werden
kann: mit 20 Milliarden Euro. So teuer wäre schnelles Internet für
alle Deutschen. Fünf Milliarden Euro hätte das Erreichen der
75-Prozent-Marke gekostet. Statt mit Geld versucht es Dobrindt weiter
mit gutem Zureden. Für die Bevölkerung auf dem Land muss das wie Hohn
klingen. Nur gut, dass sie sich fast überall selbst auf den Weg
gemacht hat, um den Anschluss an die Zukunft herzustellen. Denn in
Sachen Breitband hat Berlin eine ziemlich lange Leitung.
Dirk Fisser
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