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Neue OZ: Kommentar zur Krim-Krise

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(ots) - Realismus gefragt

Manche säbelrasselnde Stimme etwa aus dem Kreis der Grünen
vermittelt in diesen Tagen den Eindruck, am besten sollte die
Bundeswehr in der Ukraine als Schutzmacht intervenieren. Neben der
Lösung der Krim-Frage könnte sie im Rahmen einer Strafexpedition
gleich noch die Rechte Homosexueller in Russland durchsetzen, möchte
man übertreibend anfügen, um zu verdeutlichen, wie weltfremd und
anmaßend die Idee ist, eine militärische Option auch nur am Rande in
Betracht zu ziehen. Sie ist keine und darf keine sein, im Gegenteil.
Auch Sanktionen gegen Russland verfehlen ihr Ziel. Wenn etwas in
dieser Krise deeskalierend wirkt, dann ist es wirtschaftliche Nähe.
Sie gilt es zu stärken und nicht zu schwächen. Verwundert reiben sich
Unternehmer auch aus unserer Region die Augen, die auf die Parolen
von Partnerschaft vertrauten. Unversehens finden sie sich als Opfer
eines ideologischen Grabenkampfes wieder, der längst nicht nur vom
kühlen Despoten Wladimir Putin befeuert wird, sondern auch durch
Betonköpfe im Westen. Als notorische Russland-Hasser sehen sie sich
in ihrem Weltbild bestätigt oder haben sich in ihrem Machtstreben auf
eine Allianz mit zwielichtigen ukrainischen Oppositionellen
eingelassen. Logisch ist es jedenfalls nicht, den Rechtsbruch bei
einem dubiosen Regimewechsel in Kiew zu bejubeln, zugleich aber ein
Referendum auf der Krim und die Abkehr der dortigen Bevölkerung von
Kiew zu verurteilen. Die EU ist selbst schuld, dass sie sich mit
ihrem Vorstoß, die Ukraine aus Russlands Einflussbereich zu lösen,
eine blutige Nase geholt hat. Den Schaden sollte sie durch eine
realistische Sicht zu begrenzen versuchen und nicht noch vergrößern.

Burkhard Ewert



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Datum: 07.03.2014 - 22:00 Uhr
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