(ots) - Der Direktor des Institutes der deutschen Wirtschaft,
Michael Hüther, glaubt, dass Russland im Zweifelsfall von Sanktionen
heftiger getroffen werden dürfte als der Westen inklusive der
deutschen Wirtschaft. Dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstagsausgabe)
sagte er: "Sanktionen sind selten ein überzeugendes Instrument der
Auseinandersetzung." Er fügte hinzu: "Das Bedrohungspotenzial
relativiert sich bei Betrachtung der intensiven gegenseitigen
wirtschaftlichen Verflechtung."
Hüther sagte außerdem: "Russland ist mindestens ebenso auf die
Geldflüsse von den westlichen Nachbarn für Rohstoffe angewiesen wie
diese auf das Gas - eher noch mehr. Angesichts der strukturellen
Defizite der russischen Wirtschaft - hohe Rohstoffabhängigkeit im
Export, wenig Innovationskraft, eine schwache Demografie - würden
Sanktionen dort starke Wirkung entfalten. Russland hat aufgrund der
erkannten Defizite einen Öffnungskurs eingeschlagen, zum Beispiel mit
dem WTO-Beitritt. Eine starre Haltung der russischen Führung würde
das gerade aufgebaute Vertrauen bei den Nachbarn und Partnern
kosten."
Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 3149