(ots) - Weltfrauentag: Amnesty beklagt deutsche
Gleichgültigkeit
Generalsekretärin fordert stärkere und öffentliche Ächtung von
Gewalt gegen Frauen
Osnabrück. Anlässlich des Internationalen Frauentags an diesem
Samstag hat Amnesty International eine zu große Gleichgültigkeit
gegenüber verletzten Frauenrechten in Deutschland beklagt. In einem
Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte
Amnesty-Generalsekretärin Selim Caliskan: "Hier können Politiker sich
in Talkshows setzen und frauenfeindliche Dinge sagen, ohne dass sie
Konsequenzen fürchten müssen." Gleichzeitig verlangte Caliskan,
Gewalt gegen Frauen hierzulande stärker und öffentlich zu ächten.
"Wir fordern das in Bezug auf Ägypten, auf Burkina Faso oder Marokko,
aber wir müssen das auch in Bezug auf die EU-Länder verlangen", sagte
sie. Bisher werde Gewalt gegen Frauen viel zu häufig als
Kavaliersdelikt behandelt und als selbstverständlich hingenommen.
Der Amnesty-Generalsekretärin zufolge muss die deutsche Regierung
die vom Europarat 2011 verabschiedete Istanbul-Konvention
"ratifizieren und in deutsches Recht umsetzen". Sie sagte: "Die
Bundesregierung braucht ein Konzept, wie sie Formen der Gewalt gegen
Frauen in ihrer ganzen Bandbreite bekämpfen kann, nicht nur ein
Bündel von Einzelmaßnahmen." Die Istanbul-Konvention richtet sich
gegen Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt.
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