(ots) - Fluch und Segen
Wem kann man noch trauen? Wie kann verlorenes Vertrauen
wiederhergestellt werden? Diese Fragen beherrschen die Computermesse
Cebit. Ihr Schwerpunktthema "Big Data" ist brandaktuell, da die Menge
digital gespeicherter Daten sekündlich extrem wächst und sich seit
dem NSA-Ausspähskandal kaum noch jemand sicher fühlen darf. Mit dem
Handy, mit der Scheckkarte, beim Surfen im Internet, bei der
Behandlung im Krankenhaus - ständig hinterlässt der moderne Mensch
digitale Spuren. Solche Datenberge können zum Fluch werden, aber auch
ein Segen sein.
Technisch gesehen, ist die Analyse großer Datenmengen kein
Problem. Die Geheimdienste machen es vor, speichern Gespräche,
erstellen Bewegungsprofile - leider nicht immer nur von
Staatsfeinden. Die Macher der Cebit wollen nun zeigen, wie ein
verantwortungsvoller Umgang mit den Daten aussehen muss und welch
großen Nutzen er haben kann, zum Beispiel in der Medizin. So könnten
Diagnosen und Therapien verbessert werden. Weitere Möglichkeiten gibt
es etwa im Umweltschutz.
Folglich macht es keinen Sinn, große Datenanalysen einfach zu
verteufeln. Stattdessen gilt es, Risiken und Chancen abzuwägen.
Zugleich sollte stets transparent sein, zu welchem Zweck welche Daten
erhoben werden. Und es muss alles getan werden, um Missbrauch von
Daten zu verhindern.
Uwe Westdörp
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