(ots) - Für 42 Prozent der Mittelständler ist Cloud kein
Thema / Experten warnen vor negativen Folgen für deutsches
Wirtschaftswachstum / Flexibilität gilt im Mittelstand als größter
Cloud-Vorteil, Datensicherheit als Hauptnachteil / NSA-Skandal könnte
künftige Cloud-Nutzung weiter behindern / In den meisten
mittelständischen Unternehmen ist Cloud Computing Chefsache /
Ausführliche Informationen zur TecChannel-Umfrage unter mehr als 200
Unternehmen auf www.tecchannel.de/2053924
Zwar wissen kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in
Deutschland um die Vorteile von Cloud Computing, allerdings zögern
viele noch bei der Anwendung. Nur gut ein Drittel (36 Prozent) der
KMUs nutzt bereits Dienstleistungen aus der Cloud, ein weiteres
Fünftel (22 Prozent) plant deren künftigen Einsatz. Damit nehmen
jedoch 42 Prozent der Kleinunternehmen und Mittelständler hierzulande
aktuell keinerlei Cloud-Services in Anspruch und planen auch nicht,
dies in Zukunft zu tun. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie
von TecChannel (www.TecChannel.de), dem führenden Fachmedium für den
IT-Einsatz in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Für die
Studie wurden insgesamt 254 IT-Entscheider und IT-Experten aus mehr
als 200 KMUs in Deutschland sowie einer Kontrollgruppe aus Firmen mit
über 1.000 Mitarbeitern befragt.
Mit ihrer Cloud-Zurückhaltung hinken deutsche Mittelständler nicht
nur den hiesigen Großunternehmen hinterher, die immerhin schon zu 41
Prozent in der Cloud aktiv sind. Auch im internationalen Vergleich
schneiden deutsche KMUs schlecht ab. Gerade kleine und mittlere
Firmen gelten aus Sicht von Experten als zentrale Treiber des
weltweiten Cloud-Wachstums bis 2016. Die Zurückhaltung deutscher KMUs
könne sich da sogar als Wachstumsbremse für die deutsche Wirtschaft
erweisen, warnt Frank Sempert, Analyst beim Beratungshaus Saugatuck
Technology.
Bei den zentralen Vorteilen des Cloud-Einsatzes dominiert für
deutsche KMUs überraschenderweise nicht der Kosten-, sondern der
Flexibilitätsaspekt. Während 56 Prozent niedrigere IT-Kosten
anführen, betonen 65 Prozent der Befragten die größere Flexibilität.
In der Kontrollgruppe der Großunternehmen rangiert die schnellere
Bereitstellung von IT-Services an erster Stelle (81 Prozent), was bei
den KMUs nur auf 53 Prozent zutrifft. Dicht dahinter folgen aus Sicht
der Mittelständler die höhere Ausfallsicherheit bzw. Verfügbarkeit
der IT (51 Prozent) sowie die bessere Skalierbarkeit von IT-Diensten
(43 Prozent).
Den gravierendsten Nachteil von Cloud-Diensten sehen fast zwei
Drittel der IT-Experten im deutschen Mittelstand (64 Prozent) beim
Thema Datensicherheit bzw. Datenschutz. In den Großunternehmen
betonen sogar 81 Prozent diesen Aspekt. 46 Prozent der KMUs treibt
außerdem die Sorge um, keine Kontrolle mehr über den Speicherort der
in die Cloud ausgelagerten Daten zu haben. Darüber hinaus fürchten 43
Prozent von ihnen die Abhängigkeit von einem bestimmten Anbieter. Wie
die TecChannel-Befragung zeigt, greifen die meisten mittelständischen
Unternehmen in Sachen Cloud daher auch auf mindestens zwei bis drei
verschiedene Provider zurück (47 Prozent), während gut ein Drittel
(36 Prozent) nur einen Anbieter nutzt.
Die TecChannel-Umfrage macht weiterhin deutlich, dass Enthüllungen
wie der NSA-Skandal kaum größeren Einfluss auf die konkrete
Cloud-Nutzung in kleinen und mittelständischen Unternehmen in
Deutschland haben: Zwar haben 17 Prozent jener KMU, die Cloud-Dienste
nutzen, deren Einsatz reduziert, allerdings sehen 74 Prozent dazu
aktuell keine Veranlassung. Deutlich schwerer wiegen die Folgen des
Spionageskandals hingegen beim geplanten Cloud-Einsatz in deutschen
Unternehmen: Mehr als die Hälfte der befragten Mittelständler (51
Prozent), und damit fast genauso viele wie in den Großunternehmen (50
Prozent), will diesen nun reduzieren.
Mit Blick auf das unter deutschen KMUs am häufigsten genutzte
Betriebsmodell für Cloud Services steht die "Private Cloud" mit 46
Prozent an erster Stelle, gefolgt von einer "Hybrid Cloud" genannten
Mischung aus Private- und Public-Cloud-Diensten (30 Prozent) und
reinen Public-Cloud-Modellen (24 Prozent). Bei den konkreten Services
dominieren unter den Teilnehmern der TecChannel-Umfrage
Infrastrukturlösungen wie Rechenleistung oder Speicher aus der Cloud
(Infrastructure as a Service, 57 Prozent). Fast genauso viele
Anwender (55 Prozent) greifen außerdem auf Cloud-basierte
Anwendungssoftware zurück (Software as a Service). Andere
Cloud-Dienste für Entwicklungsplattformen (19 Prozent),
Security-Lösungen (14 Prozent) oder komplette Geschäftsprozesse (13
Prozent) spielen hingegen bei deutschen KMUs kaum eine Rolle. Darüber
hinaus zeigt die TecChannel-Studie deutlich, dass die oft beworbenen
Cloud-Marktplätze oder B2B-Appstores für Cloud-Anwendungen im
deutschen Mittelstand ein Flopp sind. Nur zehn Prozent der Befragten
in den KMUs, und damit nur rund halb so viele wie in der
Kontrollgruppe der Großunternehmen (19 Prozent), nutzen aktuell
solche Plattformen.
Organisatorisch ist das Thema Cloud Computing im deutschen
Mittelstand ganz klar Chefsache: In 83 Prozent der von TecChannel
befragten KMUs ist die Geschäftsführung in die Entscheidungsprozesse
rund um den Einsatz von Cloud-Diensten involviert und hat in 75
Prozent der Unternehmen auch das finale Wort dazu. IT-Leiter sind in
70 Prozent der Fälle mit eingebunden, haben aber nur in 21 Prozent
der Unternehmen die finale Entscheidungsbefugnis. Hinsichtlich des
Budgets fällt der Cloud-Anteil an den gesamten IT-Ausgaben deutscher
KMUs meist noch relativ gering aus: In knapp 30 Prozent der
Unternehmen liegt er derzeit bei unter fünf Prozent, rund ein Drittel
(32 Prozent) investiert zwischen fünf und 25 Prozent des IT-Budgets
in die Cloud.
Alle Ergebnisse und ausführliche Informationen zur
TecChannel-Umfrage stehen im Internet auf www.tecchannel.de/2053924
zur Verfügung.
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