(ots) -
Gemeinsame Pressemitteilung der Zentralen Informationsstelle
Autonomer Frauenhäuser (ZIF) und der Frauenhauskoordinierung e.V.
(FHK)
Kampagne zum Schutz von Frauen vor Gewalt: Frauenhäuser fordern
verlässliche Finanzierung
Am 8. März 2013 startete die gemeinsame Kampagne von FHK und ZIF
"Schwere Wege leicht machen!" und endet mit einer fachpolitischen
Abschlussveranstaltung am 13. März 2014, 18.30 - 21.00 Uhr im Haus
der Demokratie und Menschenrechte in der Greifswalderstr. 4 in 10405
Berlin.
Gewalt gegen Frauen ist die weltweit häufigste
Menschenrechtsverletzung. Nach einer aktuellen EU-Studie liegt der
Anteil der über 15-jährigen Frauen, die im Laufe ihres Lebens
physische oder auch sexualisierte Gewalt erlebt haben, in Deutschland
bei 35 Prozent und damit sogar noch über dem EU-Durchschnitt (33
Prozent).
Bundesweit flüchten jährlich rund 20.000 Frauen mit fast ebenso
vielen Kindern in ein Frauenhaus. Bürokratische Hürden und das Fehlen
einer verbindlich geregelten verlässlichen Finanzierung erschweren
oder vereiteln jedoch ganzen Gruppen von Frauen den Zugang zum
Hilfesystem.
"Der Staat kommt seiner Pflicht, geschlechtsspezifische Gewalt und
Diskriminierung zu bekämpfen und gewaltbetroffene Frauen und ihre
Kinder wirksam zu schützen, nicht nach. Jede Frau - unabhängig von
Aufenthaltsstatus, Sozialleistungsanspruch oder einer möglichen
Behinderung - muss mit ihren Kindern schnellen und unbürokratischen
Zugang zu Schutz und Hilfe haben. Davon sind wir meilenweit
entfernt." so Stefanie Föhring, Mitarbeiterin der ZIF.
"Wir erwarten von der neuen Bundesregierung und den zuständigen
politischen Gremien, dass sich jetzt der politische Wille zur
Absicherung und angemessenen Ausstattung der Frauenhäuser als Orte
von Schutz und Hilfe konkretisiert und der gesetzgeberische
Gestaltungsspielraum konsequent genutzt wird. Schließlich
verpflichten sowohl das Grundgesetz als auch Internationale Verträge
zur politischen Verantwortungsübernahme", so Heike Herold,
Geschäftsführerin der FHK.
Die zentralen Forderungen der Kampagne an Parlament und Regierung,
zu gewährleisten, dass alle von Gewalt betroffenen Frauen und ihre
Kinder sicher, schnell, unbürokratisch und bedarfsgerecht Schutz und
qualifizierte Hilfe in einem Frauenhaus ihrer Wahl erhalten können,
sowie sicherzustellen, dass alle Frauenhäuser als Einrichtungen auf
gesetzlicher Grundlage verlässlich finanziert werden, sowie räumlich
und personell gut und barrierefrei ausgestattet sind fanden eine
breite Unterstützung.
Mehr als 20.000 Unterschriften wurden bundesweit im Rahmen
zahlreicher Aktionen, Infostände, Konzerte und Kundgebungen der
Frauenhäuser gesammelt. Sie setzen ein starkes Zeichen für ein
bedarfsgerechtes und angemessen ausgestattetes Hilfesystem. Am
13.03.2014 um 13:30 Uhr werden sie im Bundestag Mitgliedern des
Bundestagspräsidiums übergeben.
Pressekontakt:
Heike Herold, Geschäftsführerin Frauenhauskoordinierung e.V.,
Tel. 030/92122083/84
Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser,
Tel.0228/68469504/-05