(ots) -
Mittwoch, 12. März 2014, 22.25 Uhr
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mit Wolf-Christian Ulrich und Sandra Rieß
Thema: Meine App, mein Körper und ich: Schluss mit dem
Optimierungswahn?
Zu wenig bewegt, zu viel gegessen, schlecht geschlafen? Das war
gestern. Wer seinen Körper nicht dem Schicksal überlassen will,
optimiert sich selbst. "Quantified-Self" heißt der neue Kult. Per
digitalem Armband und dazugehöriger App wird der eigene Köper ständig
überwacht. Alles freiwillig, versteht sich. Doch nicht nur die neuen
Gesundheitsfetischisten, sondern auch die Krankenkassen träumen von
immer mehr Optimierung. Die persönlichen Daten werden damit zur
heißen Ware. Ganz nach dem Motto: Wer krank wird, ist selber Schuld.
Gäste:
Peter Ohnemus, Gründer von dacadoo
Sein Unternehmen bietet eine Plattform zur Berechnung des
persönlichen "Healthscore". Er ist überzeugt, dass ein ungesunder
Lebensstil enorme Folgekosten für die Allgemeinheit verursacht.
Digitale Gesundheitskontrolle werde deshalb in Zukunft nicht "nice to
have", sondern "need to have" sein.
Prof. Stefan Selke
Der Soziologe sieht den Optimierungswahn mit Hilfe digitaler
Hilfsmittel sehr kritisch. Er befürchtet, dass Menschen, die den
vorgegebenen Normen und Mittelwerten nicht entsprechen, als "digitale
Versager" diskriminiert werden könnten.
Fabian Crain
Er zählt Schritte, protokolliert seinen Schlaf und kontrolliert
seinen Vitamin-D-Spiegel. Durch die Selbstvermessung glaubt er sein
Leben optimiert zu haben: "Ich bin sicher glücklicher und
zufriedener."
Dr. Christian Guht
Der Arzt und Journalist sieht den medizinischen Nutzen der digitalen
Selbsterfassung als gering an, denn Laien könnten diese Werte
schlecht einordnen. Auch in Zukunft werde man nicht auf Ärzte
verzichten können.
Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121