(ots) - SPD-Politiker Poß: Wenn Hoeneß Anstand hätte,
müsste er gehen
Entschuldigung bei den Fans verlangt - Grünen-Fraktionschef
Hofreiter sieht höchste Zeit für Rücktritt des Bayern-Präsidenten
Osnabrück.- Führende Politiker der SPD und der Grünen haben nach
den spektakulären Enthüllungen im Steuerprozess gegen Uli Hoeneß dem
Fußballfunktionär den Rücktritt vom Amt des Aufsichtsratschefs beim
FC Bayern nahegelegt. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Mittwoch) erklärte SPD-Finanzexperte Joachim Poß: "Wenn
Hoeneß den Anstand hätte, den er für sich reklamiert, müsste er jetzt
gehen." Kritik übte Poß auch an den Führungskräften der deutschen
Wirtschaft im prominent besetzten Aufsichtsrat des Fußballclubs, die
seit Bekanntwerden der Vorwürfe vor einem Jahr an Hoeneß festhielten.
"Es geht hier um Steuerkriminalität. Und jetzt steht fest, dass
Hoeneß Unterlagen zurückgehalten hat. Es muss Schluss sein mit
Verharmlosung", warnte Poß. Er warf Hoeneß vor, seine Fans wie auch
die Aufsichtsräte vorsätzlich getäuscht zu haben und sich über das
geltende Recht zu stellen. Die Fans, die noch immer zu dem
Bayern-Präsidenten stünden, müssten sich betrogen fühlen. Es sei an
der Zeit, dass Hoeneß von sich aus Konsequenzen ziehe und sich bei
seinen Fans entschuldige.
Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sagte der "Neuen Osnabrücker
Zeitung": "Spätestens jetzt ist es Zeit, sein öffentliches Amt beim
FC Bayern München niederzulegen. Die Vorbildfunktion des Sports ist
durch Hoeneß bereits stark beschädigt."
Zuvor war bekannt geworden, dass die Steuerschuld von Hoeneß nach
Aussage einer Steuerfahnderin vor dem Münchner Landgericht noch höher
liegt als vom Bayern-Präsidenten eingeräumt. Demnach schuldet Hoeneß
dem Fiskus mindestens 23,7 Millionen Euro und nicht 18,5 Millionen,
wie er erklärt hatte.
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