(ots) - Unions-Mittelständler: Sanktionen nur als
letztes Mittel
"Sie schaden grundsätzlich der Wirtschaft" - Linnemann kritisiert
russische "Drohgebärden"
Osnabrück.- Die Mittelstandsvereinigung von CDU/CSU (MIT) warnt
vor Sanktionen gegen Russland. In einem Interview mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Samstag) betonte der MIT-Bundesvorsitzende
Carsten Linnemann, solche Druckmittel schadeten grundsätzlich der
Wirtschaft und träfen beide Seiten. Sanktionen könnten daher immer
nur das "letzte Mittel" sein. Er schloss "spürbare Eintrübungen" der
Konjunktur durch die derzeitige Krise mit Russland nicht aus. Allein
in Deutschland seien weit mehr als 200 000 Arbeitsplätze mit der
Wirtschaft Russlands verknüpft. Mit Blick auf Russlands Ankündigung,
ausländische Firmen zu enteignen, sagte der CDU-Politiker: "Ich kann
nur hoffen, dass es sich hier um eine Drohgebärde handelt und
Russland noch zur Einsicht kommt." Der deutsche Anlagen- und
Maschinenbau, der in Russland mit Produktionsstätten stark vertreten
sei, würde darunter am meisten leiden.
Wirtschaftsflügel der Union: Abbau der Kalten Progression
schnellstmöglich anpacken
Linnemann: Endlich springt auch die SPD auf den Zug auf -
Gespräche noch in diesem Halbjahr angekündigt
Osnabrück.- Die Unions-Mittelstandsvereinigung hat es begrüßt,
dass SPD und Gewerkschaften endlich auch auf den Zug aufsprängen und
den Abbau der Kalten Progression wollten. In einem Interview mit der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) kündigte Bundesvorsitzender
Carsten Linnemann noch in diesem Halbjahr Gespräche mit der Kanzlerin
und dem Finanzminister an, um heimlichen Steuererhöhungen ein Ende zu
setzen. "Das Thema müssen wir anpacken, möglichst schnell", sagte
Linnemann. Er nannte es "unfair", wenn der Staat sich an Geldern
bereichere, die ihm eigentlich nicht zustünden. Derzeit stiegen die
Steuern bei Lohnerhöhungen viel zu stark. Zum Schluss könne es sogar
dazu kommen, dass sich der Arbeitnehmer trotz Lohnerhöhung weniger
leisten könne als zuvor.
Unions-Mittelstand fordert flexiblen Renteneintritt
"Nicht immer nur über ein frühes Ende des Erwerbslebens reden" -
Kritik an SPD-Plänen für Rente mit 63
Osnabrück.- Die Mittelstandsvereinigung der Union (MIT) hat sich
für einen flexiblen Renteneintritt stark gemacht. In einem Interview
mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) erklärte der
MIT-Bundesvorsitzende Carsten Linnemann, statt immer nur über das
möglichst frühe Ende eines Erwerbslebens zu reden, sollte die Politik
jenen attraktive Angebote machen, die über das Renteneintrittsalter
hinaus im Beruf bleiben wollten. "Diesen Leuten legt man Steine in
den Weg. Die wollen wir wegräumen", sagte Linnemann. Er forderte die
Union auf, "hart zu bleiben", wenn die SPD auch in Zukunft Jahre der
Arbeitslosigkeit bei der Rente mit 63 anrechnen wollten. "Von einer
Dauerlösung war in den Koalitionsverhandlungen nie die Rede", warf
Linnemann der SPD vor. Die Union plane, dass nur jene Zeiten der
Arbeitslosigkeit bei der Berechnung der 45 Beitragsjahre mitgezählt
würden, die vor dem Stichtag 1. Juli 2014 lägen. Ziel müsse sein,
dass so wenig Fachkräfte wie möglich vorzeitig aus dem Beruf
aussteigen.
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