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Mit über 258 Millionen Hektar Waldfläche ist PEFC das weltweit am
meisten verbreitete forstliche Zertifizierungssystem. Anlässlich des
Tag des Waldes nennt der Vorsitzende von PEFC Deutschland, Professor
Dr. Ulrich Schraml, Gründe für diesen Erfolg: "Wir setzen uns ganz
bewusst auch für eine ökonomische Nutzung des Waldes ein, ohne andere
Interessen wie den Naturschutz dabei an den Rand zu drängen oder gar
zu vernachlässigen. Überall, und gerade auch in den
Entwicklungsländern, muss man dem Wald für die Menschen vor Ort einen
ökonomischen Wert geben, will man ihn vor der Vernichtung retten."
Wälder wurden immer schon vom Menschen genutzt. Wie diese Nutzung
konkret aussieht, hängt von den jeweiligen aktuellen Interessen der
Menschen in einer bestimmten Region ab. Diese können sehr konträr
sein, wie derzeit beispielsweise in Deutschland. Hier hat der Wald
einen ganz besonderen Wert als Sportstätte und Erholungsort bekommen,
eine in der Geschichte ganz neuartige Bedeutung des Waldes für den
Menschen. Gleichzeitig gewinnt er seit einigen Jahren wieder an
Relevanz als nachhaltige Energierressource. So ist Brennholz heute in
der Energiepolitik Deutschlands so wichtig wie zuletzt vor hundert
Jahren.
Partnerschaften für den Wald
Ein anderer wichtiger Erfolgsfaktor ist das strategische Konzept,
durch das PEFC Waldschutz und Waldnutzung zusammenbringt. Prof.
Schraml erklärt: "PEFC-Zertifizierung bedeutet, dass in einer Region
in Mitteleuropa, in Finnland oder in Malaysia, Menschen über ihre
Vorstellungen von einem wertvollen Wald und nachhaltiger
Waldbewirtschaftung reden und dabei teilweise völlig divergierende
Interessen auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Dies geschieht an
Runden Tischen, an denen sich die wichtigsten Interessenvertreter -
vom Naturschutz über die Gewerkschaften und die Holzwirtschaft bis
hin zu den Waldbesitzern - treffen und für die nachhaltige
Bewirtschaftung der Wälder gemeinsame Standards, Verfahren,
Strukturen und eine Finanzierung beschließen." Dieses Konzept ist
einzigartig, aber nicht überall auf der Welt mit schnellen
Erfolgsaussichten umzusetzen.
Entwicklungsmotor Zertifizierung
In demokratischen und auf Transparenz basierenden Gesellschaften,
wie in Deutschland, war das Instrument der regionalen Partnerschaften
relativ problemlos zu etablieren. Hier ist die Umsetzung einer
nachhaltiger Waldbewirtschaftung ohnehin auf einem guten Weg. In den
meisten Regionen Deutschlands finden sich wieder struktur- und
artenreiche Mischwälder. Sie bieten Pflanzen und Tieren einen solch
attraktiven Lebensraum, dass selbst verloren geglaubte Tierarten wie
Schwarzstörche, Wildkatzen, Luchse und Wölfe entweder wieder
einwandern oder aber sich wieder stark ausbreiten. Aber in einigen
Regionen des borealen Nadelwaldgürtels (Taiga) und vor allem in den
(sub-)tropischen Wäldern der Schwellen- und Entwicklungsländer fehlen
die günstigen Voraussetzungen von demokratisch verfassten Nationen.
Gerade deshalb wirkt die Forstzertifizierung durch PEFC wie ein
Entwicklungsmotor für die dortigen Gesellschaften, wie Professor
Schraml beschreibt: "Um zertifiziert zu werden, muss alles auf den
Tisch und transparent gemacht werden. Wir schauen uns vor Ort die
rechtlichen Verhältnisse an, die Legalität des Waldbesitzes, die
Situation der Waldbewirtschaftung und inwieweit die
Zivilgesellschaft, also die Menschen vor Ort, eingebunden ist." Denn
bei PEFC gehe es eben nicht nur um Waldbewirtschaftung und
Waldschutz, sondern auch um die Belange der Forstleute und die
sozialen Rechte von indigenen Völkern (wo vorhanden). Daher war auch
die Etablierung von Zertifizierungssystemen in Malaysia, Gabun und
aktuell in China ein schleppender und mühseliger Prozess. "Aber", so
Schraml, "in Malaysia sehen wir die ersten Blüten unserer Arbeit und
China ist ebenfalls auf einem guten Weg."
Nachhaltigkeit durch Privatwaldbesitzer
In den Entwicklungsländern, aber auch in anderen Teilen der Welt,
setzt PEFC insbesondere auf die Privatwaldbesitzer, die in
Deutschland über 47 Prozent der Waldflächen verantworten.
PEFC-Vorsitzender Schraml: "Wir schätzen deren Eigentümergesinnung.
Der allergrößte Teil von ihnen will schon deshalb einen nachhaltig
einwandfrei bewirtschafteten Wald, weil jeder ihn mit möglichst viel
Wert vererben will." Das sei auch ein Grund dafür, dass sich so viele
Privatwaldbesitzer in Deutschland nach den Kriterien von PEFC haben
zertifizieren lassen. Ãœber die gesetzlichen Mindestanforderungen
hinaus, unterziehen sich diese Waldbesitzer damit freiwillig
zusätzlichen, höheren Standards: vom Verzicht auf Kahlschlag über den
Erhalt von Biotopbäumen bis hin zu einem Rückegassensystem, das einen
wald- und bodenschonenden Maschineneinsatz sicherstellt. Schraml
lobt: "Die Privatwaldbesitzer sind ein wesentlicher Garant dafür,
dass wir in unserem Land wieder gesunde und stabile Mischwälder haben
und dass der Begriff Nachhaltigkeit mit so viel Leben erfüllt wird."
Schlauer einkaufen
Aber der Erfolg von PEFC hängt nicht nur von den regionalen
Partnerschaften und den zertifizierten Unternehmen der Holz-, Papier-
und Möbelindustrie ab. Der Waldschutz ist stark abhängig vom
Markterfolg der zertifizierten Produkte. Die größte Macht geht - wie
jedermann weiß - vom Verbraucher aus. Prof. Schraml: "Wir bei PEFC
nennen das Prinzip ,Schlauer Einkaufen`. Wenn sich möglichst viele
Konsumenten für ein Produkt mit dem PEFC-Siegel entscheiden, dann ist
das ein konkreter Beitrag zur Rettung der Wälder unserer Erde."
Weitere Informationen zu PEFC und zu den Aktionen rund um den "Tag
des Waldes" unter www.pefc.de und www.tag-des-waldes.de
Pressekontakt:
Jan Mertens (PEFC)
Tel. +49 711 24861820
E-Mail: mertens(at)pefc.de
Lars Langhans (KOLLAXO)
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